Kursverfall:Deutsche Bank erwägt großen Anleihen-Rückkauf

  • Die Deutsche Bank plant offenbar, Anleihen im Wert von mehreren Milliarden von Anlegern zurückzukaufen.
  • Zuletzt war die Aktie der kriselnden Deutschen Bank auf weniger als 15 Euro gefallen.

Die Deutsche Bank prüft einem Zeitungsbericht zufolge einen milliardenschweren Rückkauf von Anleihen. Dabei gehe es in erster Linie um vorrangige Papiere, berichtete die Financial Times (FT) unter Berufung auf Insider. Die größte deutsche Bank habe davon im September 2015 etwa 50 Milliarden Euro im Umlauf gehabt. Bonds im Volumen von mehreren Milliarden sollten nun zurückgekauft werden.

Die Deutsche Bank wollte sich dazu nicht äußern. Das Geldinstitut reagiere mit dem Rückkauf auf den Verfall ihrer Aktien und wolle damit das Vertrauen der Kapitalmärkte zurückgewinnen, berichtete die Zeitung. Mit dem Rückkauf von Anleihen unter dem Nennwert können Banken günstig ihre Kapitaldecke aufstocken.

Die Deutsche-Bank-Aktie, die am Dienstag im Xetra-Handel erneut um 4,3 Prozent gefallen war, erholte sich an der Börse in New York deutlich und schloss nur noch ein Prozent im Minus. Verunsicherte Anleger hatten die Deutsche-Bank-Aktie zwei Tage lang ins Minus geschickt. Das Papier kostet weniger als 15 Euro - in den besten Zeiten waren es über 100 Euro.

Deswegen wurden zuletzt auch die Anleihe-Investoren unruhig. Deutschlands größtes Finanzinstitut hatte am Montagabend bekräftigt, es habe genügend Geld, um seine Zwangswandelanleihen (Contingent Convertible Bonds, "CoCos") zu bedienen. Laut FT sind diese Papiere, die erst 2014 im Volumen von rund fünf Milliarden Euro ausgegeben worden waren, von dem Rückkauf-Plan wahrscheinlich nicht betroffen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: