Kriminalität:Razzia am Frankfurter Flughafen

Etwa 1200 Zoll- und Polizeibeamte haben Firmen durchsucht. Schwerpunkt waren Räume im Frankfurter Flughafen.

Etwa 1200 Beamte von Zoll und Polizei haben am frühen Mittwochmorgen in einer groß angelegten Aktion 170 Objekte in sieben Bundesländern durchsucht. Sechs Männer wurden in Hessen verhaftet, wie die Sonderkommission "Cumulus" beim Hauptzollamt Frankfurt mitteilte. Schwerpunkt der Razzien waren Firmen am Frankfurter Flughafen sowie im Großraum Frankfurt. Den sechs Männern und weiteren 23 Beschuldigten wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Sie sollen über ein Firmengeflecht Dienstleistungen im Bereich Gepäckabfertigung und Fracht angeboten, die dabei eingesetzten Beschäftigten aber nicht oder nicht vorschriftsgemäß sozialversichert haben. Auch Lohn- und Umsatzsteuer sollen nicht ordnungsgemäß gezahlt worden sein. Den Schaden bezifferte der Zoll auf mindesten 17,6 Millionen Euro. Große Generalunternehmen, die mit den Beschuldigten zusammenarbeiteten, und der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport sollen getäuscht worden seien. Ihnen wurde nach den Erkenntnissen der Ermittler vorgegaukelt, die Arbeitnehmer würden ordnungsgemäß beschäftigt. Auch Räume einer Tochter von Lufthansa Cargo wurden durchsucht. Das Unternehmen ist nicht beschuldigt, sondern Zeuge, wie ein Firmen-Sprecher sagte. Den Angaben zufolge gab es in der Vergangenheit Geschäftsbeziehungen zu einem der verdächtigen Unternehmen. Die Zusammenarbeit sei 2013 beendet worden. Durchsuchungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Darmstadt gab es zudem an den Flughäfen in Düsseldorf und München. Im Einsatz waren auch Spezialeinheiten. Ein Mehrfamilienhaus in Rüsselsheim wurde gestürmt. Bei den Hauptbeschuldigten wurden Luxusautos und erhebliche Mengen Bargeld sichergestellt.

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