Korruptionsaffäre Siemens:"Pierer zu Vergleich bereit"

Der ehemalige Siemens-Vorstandschef Heinrich von Pierer ist nach Angaben aus Konzernkreisen zu einem Vergleich mit dem Unternehmen in der Korruptionsaffäre bereit.

Klaus Ott

Ein Mitglied des Aufsichtsrates habe bei der Sitzung des Kontrollgremiums Mitte der Woche mitgeteilt, Pierer sei "sehr an einem Vergleich interessiert", heißt es.

Er ist an einem Vergleich mit Siemens interessiert: der ehemalige Vorstandschef Heinrich von Pierer. (Foto: Foto: ddp)

Siemens fordert von dem ehemaligen Konzernchef sechs Millionen Euro Schadenersatz. Neun andere Ex-Vorstände, darunter Pierers Nachfolger Klaus Kleinfeld, sollen ebenfalls zahlen, allerdings weniger als Pierer.

Siemens wirft den früheren Top-Managern vor, ihre Dienstpflichten verletzt und so das weltweite Korruptionssystem innerhalb des Unternehmens ermöglicht zu haben.

Aus Aufsichtsratskreisen heißt es, man werde jetzt "den Druck auf die zehn Ex-Vorstände erhöhen und die Gangart verschärfen". Wer sich bis zum Herbst nicht mit Siemens auf einen Vergleich geeinigt habe, der solle vor Gericht verklagt werden.

Siemens hat durch die Affäre Schäden in Milliardenhöhe erlitten. Pierer bestreitet bislang die Vorwürfe. Sein Anwalt war am Freitag nicht erreichbar. Siemens äußerte sich dazu nicht.

© SZ vom 02.05.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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