Home Wirtschaft Konzernzentralen von Apple und Co. - Das Haus als Visitenkarte Konzernzentralen von Apple und Co. : Das Haus als Visitenkarte 9. Juni 2011, 17:03 Uhr
Der Mac-Hersteller Apple will sich einen neuen Firmensitz gönnen: Ein Raumschiff, das alle anderen Büros im Silicon Valley überragen soll. Auch andere Konzerne protzen mit ihren Fassaden - ein Rundblick vom Versicherungskonzern in einer Londoner Gurke bis zum Schnapsbrenner in Florida.
Varinia Bernau
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Corporate Architecture heißt der Versuch, einer Unternehmensphilosophie in Stahl und Stein Ausdruck zu verleihen. Als Musterbeispiel gilt das von Frank Gehry entworfene Guggenheim-Museum im nordspanischen Bilbao, obwohl es gar nicht für eine Firma, sondern für eine Stadt steht. Seine bizarren Formen durchbrechen das Einerlei der alten Industriebauten, seine Titanfassade überstrahlt das Grau. Der 1997 eröffnete Bau hat der Stadt ein neues Gesicht gegeben - und ein neues Image.
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Denselben Ansatz verfolgen Unternehmen, wenn sie namhafte Architekten mit dem Entwurf von Firmensitzen und Fabriken beauftragen. Es sind inzwischen auch Mittelständler dabei, aber die spektakulären Superlative leisten sich die Konzerne.
So ließ sich die Commerzbank von Norman Foster in den neunziger Jahren einen Turm in die Frankfurter Skyline setzen. Zumindest sechs Jahre lang konnte sich das Finanzinstitut damit rühmen, seine Geschäfte im höchsten Gebäude Europas zu machen. Und die Doppelfassade, die auf natürliche und damit energiesparende Weise das Klima in den Büros reguliert, soll ein Bekenntnis der Bank zum Umweltschutz sein. Im Vergleich zu einem Flachbau ist der Wolkenkratzer dennoch eine echte Energieschleuder. Hinter dem ersten Eindruck treten die Fakten aber schnell in den Hintergrund. So wird Architektur zum Marketing. Und zwar nicht nur nach außen, sondern auch nach innen.
Denn bereits in den siebziger Jahren untersuchten amerikanische Psychologen und Architekten in 70 Firmen, welchen Einfluss Architektur auf die Produktivität der Mitarbeiter hat. Auf das Ergebnis, die sogenannte Bosti-Studie, verweisen noch heute gern jene, die hohe Ausgaben für anspruchsvolle Architektur verteidigen wollen : Nach einer Veränderung der Räumlichkeiten stieg die Leistung der Mitarbeiter innerhalb von fünf Jahren um bis zu 17 Prozent.
Quelle: Leandro Neumann Ciuffo / creative commons 2.0
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Das Dreischeibenhochhaus in Düsseldorf ist ein Markenzeichen der Stadt. Oberbürgermeister Dirk Elbers sagt, er sei mit dem Dreischeibenhaus aufgewachsen: Als er im Dezember 1959 geboren wurde, stand es kurz vor der Vollendung.
Bis Juni 2010 war das Haus der Verwaltungssitz des Stahlkonzerns ThyssenKrupp. Doch seitdem das Unternehmen nach Essen umgesiedelt ist, steht das Gebäude leer.
Die neue Zentrale des Stahlkochers ist ähnlich sehenswert wie der alte Sitz...
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Seinen Sitz hat Bacardi zwar auf den Bermudas. Aber die Niederlassung in Miami weckt dieselben Assoziationen wie die Strandpartys in den Fernsehspots des Spirituosenherstellers. Die Fassade der beiden 1963 in Florida eröffneten Gebäude besteht aus mehr als 20.000 handbemalten, in Marmor gefassten Kacheln. Der Untergrund ist sehr feucht, daher musste die Tiefgarage besonders wasserdicht gebaut werden.
Quelle: Luke MacGregor/Reuters
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Der Wolkenkratzer, den der Schweizer Versicherungskonzern Swiss Re als Zentrale für sein Geschäft auf der britischen Insel bauen ließ, dominiert heute das Finanzviertel von London. Eröffnet wurde er im Mai 2004. Der Star-Architekt Norman Foster hat das 180 Meter in die Höhe ragende Gebäude entworfen. Mitunter wird es auch Gurke genannt - vor allem von jenen, die auf seine phallusartige Erscheinung anspielen wollen.
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In dem Vierzylinder im Norden von München hat der Autohersteller BMW seine Verwaltung untergebracht: Die vier Teile, die in Kreuzform nebeneinander angeordnet sind, stehen nicht auf dem Boden, sondern hängen an einer Stütze im Innern des Gebäudes. Als es zu den Olympischen Spielen 1972 eröffnet wurde, war es mit 101 Metern noch der höchste Bürokomplex der Stadt. Seit 1999 steht die Firmenzentrale unter Denkmalschutz.
© SZ vom 10.06.2011/bbr/bbr