Konsum:Warten aufs Christkind

Sparen ja, aber bitte nicht an Weihnachten: Die Deutschen wollen zum Fest der Feste deutlich mehr Geld ausgeben als im vergangenen Jahr.

Trotz der Krise wollen die Deutschen Weihnachten üppiger feiern als im vergangenen Jahr. Im Schnitt plant jeder Bürger 485 Euro für das Fest ein, wie Studie des Beratungsunternehmens Deloitte ergab. Das sind über 80 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Ganz oben auf der Liste der beliebtesten Geschenke stehen Gutscheine und Bargeld sowie Bücher. Bei Jugendlichen gehören zudem CDs zu den Favoriten. Gekauft wird im Kaufhaus, aber das Internet holt auf.

Weihnachtsdekoration in Berlin, Foto: dpa

Weihnachtsdekoration in Berlin - und der Einzelhandel hofft auf ein gutes Geschäft.

(Foto: Foto: dpa)

Beim Weihnachtseinkauf gehen die Deutschen der Studie zufolge gezielt vor. Neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis spielt vor allem der Nutzwert eine steigende Rolle. Für Geschenke sind dabei 300 Euro, für die Ausgestaltung der Feier unterm heimischen Baum 185 Euro vorgesehen. Im vergangenen Jahr lagen die Grenzen jeweils bei 209 und 193 Euro.

Sollten doch Kürzungen beim Geschenkekauf notwendig sein, so keinesfalls zulasten von Familie oder Kindern. Zwei Drittel der Befragten wollen genauso viele Menschen beschenken wie letztes Weihnachten, immerhin 13 Prozent sparen gegebenenfalls bei eigenen Anschaffungen und neun Prozent bei Präsenten für Kollegen. Für den Deloitte-Reports "Xmas 2009: the rebound?" Wurden Verbraucher in 18 west- und osteuropäischen Ländern befragt. In Deutschland nahmen 1.754 Personen teil.

Stimmung besser als vor einem Jahr

Der Einzelhandel hofft auch eine stärkere Konsumlaune. Die Stimmung der Verbraucher sei heute besser als Ende 2008, sagte der Präsident des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE), Josef Sanktjohanser. Der Verband erwartet im Vergleich zum Vorjahr dennoch einen geringeren Umsatz.

Er geht davon aus, dass der Einzelhandel in den Monaten November und Dezember 73 Milliarden Euro umsetzen wird. Das entspreche einem Minus von etwa 1,5 Prozent im Vorjahresvergleich. Für das gesamte Jahr 2009 rechnet der HDE mit einem realen Umsatzrückgang von rund zwei Prozent. In den ersten neun Monaten des Jahres wurden demnach etwa 284 Milliarden Euro umgesetzt. "Ein ordentliches Geschäft in den Weihnachtsmonaten können wir sehr gut gebrauchen", sagte Sanktjohanser. Das Weihnachtsgeschäft macht etwa ein Fünftel des Jahresumsatzes im Einzelhandel aus.

2010 wird sich die wirtschaftliche Situation im Einzelhandel nach Schätzung des HDE weiter verschlechtern. Von den finanziellen Erleichterungen für die Bundesbürger werde der Einzelhandel "nicht den Löwenanteil bekommen", gab sich Sanktjohanser überzeugt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: