Konjunktur:Italien kämpft sich aus der Rezession

Clothes are seen displayed in a shop in downtown Rome

Kleidungsgeschäft in Rom: Italiens Wirtschaft wächst erstmals seit Jahren wieder

(Foto: REUTERS)

Gute Nachrichten mitten in der Regierungskrise: Zum ersten Mal seit Jahren verzeichnet Italien wieder ein Mini-Wachstum. Die Wirtschaft wächst um 0,1 Prozent.

Seit 2011 kannte Italiens Wirtschaft nur eine Entwicklung: nach unten. Die Krise verschärfte sich von Monat zu Monat. Die Wirtschaftsleistung, das Bruttoinlandsprodukt, wurde kleiner und kleiner. Nun ist der Abwärtstrend gestoppt.

Italiens Wirtschaft ist im vierten Quartal 2013 gewachsen, zum ersten Mal seit drei Jahren wieder - wenn auch nur um 0,1 Prozent, wie die Statistikbehörde mitteilte.

Das Wachstum liegt demnach an der positiven Entwicklung in Industrie und Landwirtschaft. Und der Dienstleistungssektor ist immerhin nicht weiter eingebrochen.

Italien steckt gerade wieder in einer Regierungskrise. Matteo Renzi, der Vorsitzende der italienischen Sozialdemokraten, hat den Premier und Parteifreund Enrico Letta gestürzt (mehr dazu hier).

Wenige Stunden vor dem Sturz von Letta am Donnerstag hatten die Finanzmärkte dem Land noch ihr Vertrauen ausgesprochen: Der Staat bekam so billig Kredite wie noch nie. Für eine dreijährige Anleihe in Milliardenhöhe musste er den Anlegern nur 1,5 Prozent Zinsen zahlen.

Auch die Niederlande haben überraschend gute Konjunkturdaten vorgelegt. Die Wachstumsrate verdoppelte sich im vergangenen Quartal auf 0,7 Prozent. Das Land kämpft gegen eine Immobilienkrise. Viele Häuser verlieren an Wert, die Menschen werden dadurch ärmer - was die Wirtschaft bisher lähmte.

Die Wirtschaft in der Euro-Zone kommt insgesamt besser in Schwung als erwartet. Auch die großen Länder Deutschland und Frankreich steigerten ihr Bruttoinlandsprodukt. Die Wirtschaft im Euro-Raum wuchs zwischen Oktober und Dezember um 0,3 Prozent zum Vorquartal, wie das Europäische Statistikamt mitteilte (PDF).

Der Aufschwung in Europa hinkt allerdings deutlich den USA hinterher. Dort wuchs die Wirtschaftsleistung zuletzt um 0,8 Prozent.

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