Kommentar:Brillanter Dummkopf

Beim Fahrdienst Uber ist künftig kein Platz mehr für brillante Dummköpfe - wie den Firmenchef Travis Kalanick. Kern seiner Strategie ist weiterhin der Gesetzesverstoß. Als langfristiges Konzept taugt das nicht.

Von Claus Hulverscheidt

Als sich der kalifornische Computerexperte Travis Kalanick vor gerade einmal acht Jahren daranmachte, mit seiner Firma Uber den Taximarkt umzukrempeln, da war das für Geschäftsleute und Touristen vor allem in den USA so, als hätte man einem Menschen nach jahrelanger Zwangsdiät erstmals wieder ein Rinderfilet in Rotweinsauce serviert. Vorbei die Zeit, da man am Straßenrand stand und vergeblich den Daumen raushielt. Als es unmöglich war, einen Wagen telefonisch oder gar per App vorzubestellen. Als man sich niederlassen musste auf durchgesessenen, müffelnden Sitzen und mit Fahrern stritt, die die Landessprache nicht beherrschten, ihre Stadt nicht kannten und heimlich Umwege fuhren. Die berühmten gelben Taxis von New York etwas - sie taugten damals zwar als Fotomotiv, aber nicht als Beförderungsmittel.

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