Kommentar:Amateur-Fußball

Jetzt wird es eng für Premiere, und das ausgerechnet während der Fußball-Weltmeisterschaft, deren Übertragung dem Abosender zu neuen Kunden verhelfen sollte.

Klaus Ott

Die Bayerische Landesbank, die mit leichtfertig gewährten Großkrediten Leo Kirchs hoch defizitäre Bezahl-Kanäle lange stützte, macht Druck.

Kann Premiere nicht rasch einen deutlich billigeren Vertrag mit der Fußball-Bundesliga und für ein Filmstudio aus Hollywood vorweisen, gibt es kein Geld mehr, und der Sender ist pleite.

Das Abofernsehen in Deutschland wäre am Ende.

Die Bundesliga muss das verhindern. Ohne die Erlöse aus dem Abo-TV ist auch die halbe erste Liga und die ganze zweite Liga am Ende.

Also bleibt dem Profi-Fußball wohl nichts anderes übrig, als weiter auf den von der Pleite bedrohten Bezahl-Sender und dessen Partner Kirch Media zu setzen, obwohl die geforderten Bankbürgschaften noch fehlen.

Die bietet bisher nur der Filmkaufmann und Kirch-Rivale Herbert Kloiber, der sich mit den Fernsehrechten der Liga gute Karten für den Poker um Kirchs Medienreich verschaffen will.

So oder so, der Fußball wird wieder einmal zum Spielball. Daran ist die Bundesliga auch selbst schuld. Beim Geschacher um die Fernsehrechte agieren die Profi-Klubs und deren Dachverband wie Amateure.

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