Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz:Zweifelhafte Qualifikationen

Von einer litauischen Inkasso-Hexe und peruanischen Arbeitern mit genehmigtem Schwipps - skurrile Wirtschaftsnews im Klick-Blick.

Renate Heilmeier

Hexenjagd auf Schuldner

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Zauberspruchrepertoire der Inkasso-Hexe: "Geld her".

(Foto: Foto: dpa)

Um säumige Schuldner zur Zahlung zu bewegen, hat ein Inkassobüro in Litauen vor kurzem eine neue Mitarbeiterin eingestellt. Sie heißt Vilija Lobaciuviene, ist 53 Jahre alt und bezeichnet sich selbst als "Litauens führende Hexe".

Doch anscheinend wirft der Hauptberuf rund ums Wahrsagen nicht mehr genug ab. Ihr aktueller Arbeitgeber erklärt im Guardian das Einsatzgebiet der Vorzeigehexe: "Unsere neue Mitarbeiterin wird den Schuldnern helfen, die Situation besser zu verstehen, an ihr Rechtsbewusstsein appellieren und sie dazu bewegen, auch danach zu handeln."

Auch denjenigen, die wegen ihrer Pleite wirklich in Schwierigkeiten sind oder wegen ihrer Geldsorgen psychische Probleme bekommen haben, wolle man so helfen. Dass Litauens bekannteste Hexe vielleicht auch mit übersinnlichen Kräften Geld eintreiben könnte und dass der Glaube an mittelalterliche Zaubermethoden nun auch in der Inkasso-Branche eingeführt werde, wird von Experten und Medien in Litauen heftig kritisiert.

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Zweifelhafte Qualifikationen

Drink and work, por favor

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Teamwork mit Alkohol ist in Peru von höchstrichterlicher Stelle von nun an erlaubt.

(Foto: Foto: ddp)

Das oberste Gericht in Peru hat entscheiden, dass Arbeitnehmer nicht allein aufgrund von Trunkenheit am Arbeitsplatz gefeuert werden können. Wie Reuters meldet, hatte ein Arbeitgeber einem Pförtner gekündigt, der während der Arbeit betrunken war.

Das allein reiche aber nicht für eine Entlassung, befand das Gericht, weil niemand verletzt oder angegriffen worden sei. Auch die peruanische Regierung hält diesen Präzedenzfall für gefährlich und spricht sich gegen eine Lockerung der bisherigen Regelungen aus. Es werden bereits erste Sorgen laut, dass auch alkoholisierte Berufsfahrer von nun an Kündigungsschutz genießen.

Auf der nächsten Seite: Warum eine britische Expertin für Geldsachen sich selbst beraten müsste.

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Schön, wenn auch Besserwisser dieselben Fehler machen, die sie monieren.

(Foto: Foto: Screenshot)

TV-Schulden-Guru pleite

In Großbritannien ist sie so etwas wie der Schuldnerberater Peter Zwegat im deutschen Fernsehen. Lorne Spicer ist Expertin für Geldsachen und gibt bei der BBC den Normalverbrauchern wertvolle Spartipps. Doch nun hat auch sie ein Geldproblem: Laut dem britischen Boulevardblatt The Sun ist die TV-Moderatorin, die auch für Zeitungen und Zeitschriften schreibt, völlig pleite.

Was dran ist an den Gerüchten, lässt sich nicht genau sagen, doch egal, ob die erfolgreiche Geldexpertin nur ein paar tausend Pfund mit einem Kunstgalerie-Projekt in den Sand gesetzt hat oder tatsächlich in die Schuldenfalle getappt ist: Eine gewisse Schadenfreude ist nicht zu verleugnen, wenn The Sun Lorne Spicers gute Ratschläge für Familien, die knapp bei Kasse sind, zitiert: "Geben Sie sich ein Limit, wie viel sie ausgeben können - und halten Sie sich daran!"

Auf der nächsten Seite: Warum Amerikaner sich zunehmend mit Heilkräutern selbst medikamentieren.

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Preiswerte Alternative zum Arztbesuch: Hustensaft aus Kräutern.

(Foto: Foto: dpa)

Zurück zur Naturmedizin

Die Finanznot treibt viele US-Amerikaner in die Selbstmedikation. Weil die Kosten für Krankenversicherung, Arztbesuche und Rezeptgebühren immer höher werden, steigen viele auf Naturmedizin um. Der Preisunterschied zwischen einem verschreibungspflichtigen Schlafmittel und der Alternative aus der Kräuterapotheke beträgt 70 Dollar oder umgerechnet 50 Euro.

Yahoo.com berichtet, dass Nahrungsergänzungsmittel wie Vitaminpräparate und Naturmedizin in den vergangenen Wochen steigende Absatzzahlen zu verzeichnen hätten - ohnehin nicht ungewöhnlich für winterliche Erkältungsperioden. Doch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seien die Verkäufe in den letzten drei Monaten des Jahre 2008 um ganze zehn Prozent auf insgesamt 639 Millionen Dollar - 480 Millionen Euro - gestiegen.

Cathy Birleffi, 61, freiberufliche Buchhalterin und Notarin aus Calistoga, Kalifornien, rechnet die Ausgaben vor, die monatlich für sie und ihren Mann, der unter anderem an Bluthochdruck leidet, an Zusatzausgaben entstehen.

Die Krankenkasse verlangt nun 1300 Dollar, also fast 1000 Euro im Monat - ein Posten, der sich innerhalb kürzester Zeit verdoppelt habe. Doch nicht nur Ältere fangen an, für sich selbst die besten Heilkräuter zu suchen, um Kosten zu sparen.

Kristen Kemp, dreifache Mutter aus Montclair, New Jersey, behandelt ihre Kinder inzwischen bei Erkältungen mit chinesischer Naturmedizin. Der Grund: Allein die Praxisgebühr für jedes Kind betrage 20 Dollar (15 Euro) pro Arztbesuch, hinzu kämen die Kosten für Medikamente. Das entspricht auch einem allgemeinen Trend, den die Kinderärzte durchaus mit Sorge ausmachten: Immer mehr Minderjährige bekommen von ihren Eltern Naturmedizin verabreicht.

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