KKR:Mehr Breitband

Der amerikanische Finanzinvestor KKR will das Glasfasernetz in Deutschland ausbauen und so die Lücken im deutschen Breitbandnetz schließen. Das Potenzial liegt nach Angaben von KKR bei bis zu neun Millionen Haushalten.

Der US-Finanzinvestor KKR will zusammen mit einem niederländischen Partner die Lücken im deutschen Breitbandnetz weiter schließen. KKR und der Infrastruktur-Investor Reggeborgh wollen nach dem Vorbild der Niederlande ländliche Gegenden über Glasfasernetze mit schnellem Internet versorgen. "Wir konzentrieren uns auf Regionen, wo die Netzinfrastruktur bisher kaum ausgebaut ist", sagte KKR-Manager Vincent Policard zu Reuters. "Das Potenzial liegt bei acht bis neun Millionen Haushalten." Das 450 Millionen Euro schwere Projekt könnte der Bundesregierung in die Hände spielen, die Deutschland flächendeckend bis 2018 mit Internetzugängen mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde versorgen will. Deutschland ist bei der Breitband-Versorgung in Europa ein Nachzügler.

KKR steigt über seinen neuen gut drei Milliarden Dollar schweren Infrastrukturfonds mit einem Mehrheitsanteil bei der Deutsche Glasfaser ein. "Wir gehen davon aus, dass wir etwa zehn bis zwölf Jahre beteiligt bleiben", so Policard. Die von der niederländischen Reggeborgh gegründete Firma hat seit 2012 bereits 100 000 Haushalte und Firmen auf dem Land an das Breitbandnetz angeschlossen, vor allem im nordrhein-westfälischen Grenzgebiet.

Für die Deutsche Telekom und die Kabelbetreiber lohnt sich der Ausbau auf dem flachen Land häufig nicht. Doch Reggeborgh hat nach eigenen Angaben einen kostengünstigeren Weg gefunden, die Glasfaserkabel zu verlegen. Sie sollen weniger tief ins Erdreich gegraben werden als bisher üblich. "Wir können einen Haushalt für durchschnittlich 1000 bis 1500 Euro ans Breitbandnetz anschließen", sagte Reggeborgh-Manager Jan Davids.

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