Die Bundesbank hat im vergangenen Jahr rund 39.000 gefälschte Euro-Banknoten im Wert von 2,1 Millionen Euro registriert. Im Vorjahr hatten 60.000 Falschnoten noch Einbußen von 3,4 Millionen Euro verursacht. Rechnerisch kommen jährlich 5 Blüten auf 10.000 Einwohner, hat die Bundesbank berechnet.
"In Deutschland müssten Sie 2000 Jahre alt werden, um rein rechnerisch ein Mal eine falsche Banknote in der Hand zu halten", sagt Franz-Josef Behringer, der bei der Bundesbank für Falschgeld zuständig ist.
Die sinkende Blütenanzahl hat zwei Gründe: zum einen Fahnungserfolge. Im vergangenen Jahr konnten die europäischen Falschgeldjäger Fälscherwerkstätten in gleich vier Ländern schließen. "Wenn Fälschungswerkstätten ausgehoben werden, können wir schon registrieren, dass eine ganze Klasse von Fälschungen verschwindet", sagt Behringer.
Zum anderen die Prävention: Seit Jahren bietet die Bundesbank kostenlose Schulungen für Gastronomen, Einzelhändler und Banken an. "Wir wollen unsere Schulungen ausweiten: Jetzt wollen wir flächendeckend auch in Berufsschulen gehen", kündigt Behringer an. Die Kurse werden häufig genutzt, denn für Falschgeld gibt es keinen Ersatz. Bemerkt ein Kassierer die Fälschung zu spät, macht sein Laden Verlust.
Im Idealfall sollten möglichst viele Blüten direkt im Handel und bei den Banken auffallen. Doch im hektischen Alltag kann es schon mal passieren, dass Fälschungen durchrutschen. So habe ein Mann einfach eine zusätzliche Null auf eine 20-Euro-Note gemalt, erinnert sich Behringer. "Das wurde in einem Hotel als 200-Euro-Schein akzeptiert." Erst bei der Bank fiel der Schwindel auf.