Kaiser's Tengelmann:Rewe will mehr Zeit für Schlichtung im Tengelmann-Streit

Kaiser's Tengelmann

Rewe und Edeka wollen offenbar länger über die Aufteilung der Tengelmann-Filialen verhandeln als - wie ursprünglich ausgemacht - bis zum kommenden Freitag.

(Foto: dpa)

Das Unternehmen hat am Dienstag beantragt, die Klage "ruhend zu stellen". So bliebe mehr Zeit für die Schlichtungsgespräche mit dem Rivalen Edeka.

Im Streit um die angeschlagene Supermarktkette Kaiser's Tengelmann will Rewe seine Beschwerde gegen die Ministererlaubnis Sigmar Gabriels auf Eis legen. Das Unternehmen habe beim Oberlandesgericht Düsseldorf einen Antrag gestellt, das Beschwerdeverfahren vorerst "ruhend zu stellen", heißt es in einer Rewe-Mitteilung.

Der Lebensmittelkonzern will so mehr Zeit für die Schlichtungsgespräche mit dem Konkurrenten Edeka gewinnen. Rewe und Edeka verhandelten zuletzt vor allem darüber, welche Kaiser's-Tengelmann-Filialen in Berlin Edeka an Rewe weiterreichen soll und welcher Kaufpreis dafür fällig wird. Die Abgabe von Standorten in Berlin ist Teil der Schlichtungsvereinbarung, die vor einer Woche unter Leitung von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) geschlossen wurde. Eine Einigung sollte demnach eigentlich bis Freitag stehen.

Bislang ist es den Chefs von Rewe und Edeka nicht gelungen, sich auf eine Aufteilung der Tengelmann-Filialen zu einigen. "Die Verhandlungen mit Edeka über die Umsetzung der Schlichtung sind weiterhin herausfordernd mit unterschiedlichen Interessenlagen. Eine Einigung über die Abgabe von Kaiser's Tengelmann-Filialen an REWE konnte deshalb noch nicht erreicht werden", sagte ein Rewe-Sprecher am Dienstag.

Der Streit um die Zukunft der Supermarktkette währt schon seit zwei Jahren. Tengelmann-Eigentümer Karl-Erivan Haub wollte sein Unternehmen von Beginn an unbedingt an Edeka verkaufen. Das Bundeskartellamt untersagte den Deal jedoch zunächst. Wirtschaftsminister Gabriel intervenierte mit der Ministererlaubnis. Doch das Oberlandesgericht Düsseldorf stoppte die Ministererlaubnis nach einer Beschwerde der Edeka-Konkurrenten Rewe, Norma und Markant. Ein Schlichtungsverfahren unter der Leitung von Altkanzler Gerhard Schröder brachte erste Fortschritte. Doch einer endgültigen Einigung steht noch immer die Klage von Rewe im Wege.

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