Jürgen Großmann ordnet Georgsmarienhütte neu:"Wir haben einige Hausaufgaben zu erledigen"

Jürgen Großmann, Eigentümer der Georgsmarienhütte

Ist nach eigenem Bekunden wieder "ein bisschen häufiger in Osnabrück": Der Unternehmer Jürgen Großmann, der mit seinem Stahlunternehmen Georgsmarienhütte beschäftigt ist.

(Foto: dpa)

Die Georgsmarienhütte steht vor dem Umbruch. Um das defizitäre Stahlunternehmen profitabel zu machen, strafft Eigentümer Jürgen Großmann die Zahl der Geschäftsbereiche. Im Gespräch mit der SZ sieht er einige Herausforderungen auf sich zukommen, doch die seien lösbar.

Der Stahlunternehmer Jürgen Großmann ordnet seine von Verlusten geplagte Unternehmensgruppe Georgsmarienhütte neu.

Der 62-jährige verringert die Zahl der Einzelfirmen, die zeitweise bei rund 50 lag und heute aus 40 Einzelgesellschaften besteht. "Derzeit fassen wir in den acht Geschäftsbereichen einiges weiter zusammen", sagte der Großmann der Süddeutschen Zeitung (SZ).

Großmanns Firmengruppe, deren Kern das Stahlwerk Georgsmarienhütte in der Nähe von Osnabrück ist, hatte sich verkalkuliert und stark in die Belieferung von Offshore-Windkraftwerken investiert, dabei aber hohe Verluste erlitten.

Die GMH-Gruppe hat etwa 11 000 Beschäftigte und machte im vergangenen Jahr 2,7 Milliarden Euro Umsatz. "Wir haben einige Hausaufgaben zu erledigen", räumt Großmann gegenüber der SZ ein. "Aber die sind lösbar." In diesem Jahr werde es "möglicherweise" keinen Verluste mehr geben.

Großmann, der von 2007 bis 2012 auch Vorstandsvorsitzender des Essener Energieversorgers RWE war, kümmert sich nach dem Ausscheiden bei dem Stromkonzern wieder verstärkt um seine Firma. Er sei jetzt wieder "ein bisschen häufiger in Osnabrück", sagt der Unternehmer, der 1997 das damals marode Stahlwerk Georgsmarienhütte für zwei Mark gekauft und einen Konzern darum gruppiert hatte. Er mische sich aber "nicht ins Tagesgeschäft ein".

Führungsfrage noch offen

Auf keinen Fall denke er darüber nach, sich von dem Unternehmen zu trennen, so Großmann: "Die Georgsmarienhütte steht nicht zum Verkauf." Ungelöst sei aber noch, wer künftiger Chef des Unternehmens sein wird. "Die Frage zur Führung der Unternehmensgruppe ist noch nicht abschließend geregelt", räumt Großmann ein, obwohl der heutige Geschäftsführer Peter van Hüllen im März 65 Jahre alt wird. "Aber wir haben die Lösung im Kopf. Wir haben uns darüber schon Gedanken gemacht."

Als langfristige Eigentümer seiner Unternehmen sieht Großmann seine beiden Töchter und den Sohn, die noch studieren. "Ich werde die Anteile zu gleichen Teilen auf meine Kinder übertragen." Der Verbleib der Anteile in der Familie sorge für Kontinuität, meint Großmann. Er erwarte keine Schwierigkeiten für die Firma, weil sich seine Nachkommen über die Zukunft zerstreiten könnten. "Meine Kinder werden in der Lage sein, sich zu einigen.

Das vollständige Interview lesen Sie an diesem Montag in der Süddeutschen Zeitung.

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