Irland:Vom Armenhaus zum Wohlstandsparadies

Im einst bettelarmen Irland sind inzwischen die reichsten Bürger Europas zu Hause. Die EU-Kapitaltransfers trugen dazu entscheidend bei.

Nach einer in der Londoner Times veröffentlichten Studie der Bank of Irland besitzen sie im Pro-Kopf-Vergleich größere Geld- und Sachvermögen als Bürger aller anderen europäischen Staaten.

Die Netto-Vermögenswerte der Iren belaufen sich danach pro Kopf der Bevölkerung auf durchschnittlich 148.130 Euro, heißt es in der Studie. In der weltweiten Vermögens-Tabelle der Bank kommen die Iren damit auf Rang 2 hinter den Japanern (205.675 Euro) und gefolgt von den Briten (137.277 Euro).

Deutschland nur auf Rang 7

Die US-Bevölkerung liegt demnach mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Vermögen von 128.810 Euro auf dem vierten Platz. Die Deutschen schaffen mit 90.462 Euro nur Rang 7 hinter Frankreich und und Italien.

Die persönlichen Vermögen der Iren hätten sich innerhalb des zurückliegenden Jahrzehnts mehr als verdreifacht, rechnete die Bank of Irland vor. "Lokomotiven" der Vermögensexpansion seien die inzwischen mehr als 30.000 Millionäre unter den rund vier Millionen Einwohnern der grünen Insel.

Als eine Hauptursache der enormen Aufwärtsentwicklung des längst als "keltischer Tiger" bekannten Landes nannte die Bank die Kapitaltransfers der Europäischen Union zum Aufbau der Infrastruktur im einstigen Armenhaus Westeuropas.

Investoren angelockt

Vor allem aber hätten 1990 eingeführte Reformen der Wirtschafts- und Finanzpolitik, wozu eine Senkung der Unternehmenssteuer auf 12,5 Prozent gehörte, Investoren in großer Zahl angelockt. Heute seien in der Inselrepublik nahezu alle Weltkonzerne unternehmerisch engagiert.

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