Frank Appel im SZ-Interview:Post-Chef Appel erwartet harte Tarifverhandlungen

Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post DHL im SZ Hochhaus

Post-Chef Frank Appel will auch den Datenschatz heben, auf dem sein Konzern sitzt.

(Foto: Florian Peljak)

Die Post arbeitet zu teuer, ihr fehlt das Geld für Wachstum und Innovationen, klagt Konzernchef Frank Appel. Die Tarifverhandlungen 2015 könnten deshalb Einschnitte für die Mitarbeiter bringen. Google sei überschätzt, sagt Appel.

Von Kirsten Bialdiga und Caspar Busse

Die Deutsche Post erwartet im kommenden Jahr harte Tarifverhandlungen mit den Arbeitnehmervertreter. "Wir zahlen heute unseren Mitarbeitern teilweise doppelt so viel wie unsere Wettbewerber", sagte der Vorstandsvorsitzende Frank Appel der Süddeutschen Zeitung. "Deshalb werden wir uns damit beschäftigen müssen, ob neue Mitarbeiter das gleiche Gehaltsniveau haben können wie die, die schon 30 Jahre dabei sind", fügte er an. Auch heutige Mitarbeiter könnten ihren Beitrag zur Kostensenkung leisten. Appel: "Das wird nicht allen gefallen." Er deutet damit an, dass es künftig bei Neueinstellungen deutlich weniger Geld geben könnte. Die Post beschäftigt weltweit fast 500 000 Mitarbeiter.

"Wir haben ein Kernproblem: Unsere Umsätze wachsen in Deutschland, aber die Gewinne nicht. Die Marge sinkt sogar", sagte Appel der Süddeutschen Zeitung weiter. Die Gewinne müssten aber steigen, damit der Konzern investieren und neue Arbeitsplätze schaffen könne. Appel: "Das wird unangenehme Fragen aufwerfen."

Zur Diskussion um die dominierende Stellung des Internetkonzerns Google sagte Appel: "Man kann diesen Unternehmen nicht ihren Erfolg zum Vorwurf machen. Google hatte einfache eine geniale Idee. Ich glaube übrigens: Die Macht von Google wird heute überschätzt." Auch die Post habe Zugriff auf viele Daten: "Wir haben beispielsweise viele Daten über Waren- und Verkehrsströme, die sehr interessant sind." Daraus könne der Konzern mehr machen.

Zu möglichen Portoerhöhungen sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post: "Die Regel ist, dass wir das Porto erhöhen dürfen, wenn die Inflation höher ist als 0,2 Prozent. Das ist der Fall. Wir werden im Herbst entscheiden, ob wir einen Antrag auf höhere Briefpreise bei der Bundesnetzagentur einreichen." Er habe keinen Zweifel, dass, wenn ein Antrag gestellt würde, dieser auch genehmigt werde.

Den vollständigen Text lesen Sie in der Montagausgabe der Süddeutschen Zeitung oder auf dem iPad.

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