Insolvenzen:Zahl der Firmenpleiten in Deutschland sinkt

In Südeuropa müssen immer mehr Firmen schließen, in Deutschland ist der Trend ein anderer: Die Zahl der Pleiten geht weiter zurück. Auch für das neue Jahr sind die Prognosen positiv.

Firmenpleiten und damit einhergehende Jobverluste gehören zu den hässlichsten Folgen der Krise in vielen europäischen Ländern. Deutschland bleibt davon relativ verschont. Die Zahl der Insolvenzen ist 2013 weiter gesunken. Im Oktober stellten 2222 Unternehmen einen Insolvenzantrag, 7,6 Prozent weniger als noch im Vorjahr, teilt das Statistische Bundesamt mit.

Im Verlauf der ersten zehn Monate 2013 gab es etwa 22.000 Pleiten - 8,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform geht davon aus, dass im Gesamtjahr 2013 26.300 Firmen pleitegingen. Dies wären so wenig wie seit 14 Jahren nicht mehr.

So gut wie in Deutschland ist die Lage nicht überall in Europa, vor allem im Süden der EU müssen immer mehr Firmen Konkurs anmelden, Tausende verlieren ihren Job. Im Jahr 2012 hat die Zahl der Insolvenzen nach Daten von Creditreform in Italien um 13,5 Prozent zugenommen, in Spanien um 32 Prozent, in Portugal gar um fast 42 Prozent. Für 2013 gibt es noch keine belastbaren Zahlen.

In Deutschland wird sich der positive Trend nach einer Prognose des Kreditversicherers Euler Hermes auch im laufenden Jahr fortsetzen: 2014 soll die Zahl der Unternehmensinsolvenzen demnach weiter auf den tiefsten Stand seit 19 Jahren sinken. "Im Gefolge einer robusten Konjunktur rechnen wir mit einer weiteren Abnahme um sechs Prozent auf 25.000 Unternehmensinsolvenzen", sagt Euler-Hermes-Chefvolkswirt Romeo Grill. Weniger Firmenpleiten hatte es in Deutschland zuletzt im Jahr 1995 mit damals 22.344 Fällen gegeben.

Für 2013 geht Grill noch von etwa 150.000 Beschäftigten aus, die von einer Insolvenz betroffen waren. Hauptbetroffene der Firmeninsolvenzen seien vor allem kleine und mittlere Unternehmen gewesen. Spektakuläre Großinsolvenzen seien dagegen eher die Ausnahme gewesen.

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