Insolvente Drogeriekette:Alle Schlecker-Mitarbeiter verlieren ihre Jobs

Tränen, Verzweiflung und Wut: Bei mehr als 13.000 Schlecker-Mitarbeitern wird in den kommenden Wochen die Kündigung im Briefkasten landen. Ende März wurden bereits viele arbeitslos. Kanzlerin Merkel verspricht zu helfen - fragt sich nur wie.

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Tränen, Verzweiflung und Wut: Bei mehr als 13.000 Schlecker-Mitarbeitern wird in den kommenden Wochen die Kündigung im Briefkasten landen. Viele wurden bereits Ende März arbeitslos. Kanzlerin Merkel verspricht zu helfen - fragt sich nur wie.

Hunderte Schlecker-Mitarbeiterinnen haben am Freitagnachmittag gegen das Aus der Drogeriemarktkette demonstriert. Insgesamt sind mehr als 13.000 Menschen betroffen - die Kündigungsschreiben sollen bereits in den nächsten Tagen verschickt werden, Ende Juni soll dann Schluss sein.

Schlecker Zentrale

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Die Zentrale der Drogeriemarktkette Schlecker in Ehingen bei Stuttgart. Bald startet der Ausverkauf des Unternehmens.  Da der Verkauf der Ware voraussichtlich nicht viel einspielen wird, hoffen die Gläubiger auf die Immobilien.

Schlecker

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"Merkel lass das Glotzen sein, setz' dich für Schleckerfrauen ein", riefen die Demonstrantinnen in Sprechchören vor dem Kanzleramt.

Merkel sagte den Beschäftigten Hilfe bei der Arbeitssuche zu: "Wir werden über die Bundesagentur für Arbeit und natürlich vor allem über die regionalen Arbeitsämter sicherlich alles daran setzen, dass die Beschäftigen die Chance bekommen, schnell wieder eine Arbeit bekommen." Die Entscheidung der Gläubiger will sie allerdings nicht antasten.

Schlecker Betriebsrätekonferenz

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Fassungslosigkeit und leere Blicke: Bevor die Entscheidung des Gläubigerausschusses bekannt gegeben wurde, trafen sich Mitglieder des Schlecker-Betriebsrates in Berlin - und konnten doch nichts mehr am Ergebnis ändern.

Betriebsrätekonferenz Schlecker

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Bei der Betriebsrätekonferenz appellierten die Mitarbeiter vor allem an die Solidarität der Politik. Doch das Unternehmen Schlecker kann nun niemand mehr retten.

Der Chef der Gewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, gab der Politik und vor allem der FDP die Schuld für das Aus, weil sie Ende März eine Transfergesellschaft verhindert hatte. "Die Verantwortung liegt bei Philipp Rösler und Rainer Brüderle", sagte Bsirske.

Schlecker wird abgewickelt

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In Deutschland sind insgesamt 2800 Schlecker-Filialen von der Schließung betroffen. Nach der ersten Entlassungswelle im April habe sich gezeigt, dass nur ein sehr geringer Teil der Schlecker-Beschäftigten in einen neuen Job vermittelt worden sei, sagte Verdi-Chef Bsirske. Die Bewältigung der "größten Insolvenz in der Geschichte der Bundesrepublik" müsse auf allen Ebenen zur Chefsache werden.

Schlecker

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Schlecker hatte im Januar Insolvenz angemeldet. Ende März verkündete der Insolvenzverwalter bereits das Aus für mehr als 2000 Filialen, über 10.000 Mitarbeiter mussten gehen. 4500 wehren sich vor Gericht gegen ihre Entlassung.

Für die Auslandsgesellschaften, bei denen insgesamt knapp 10.000 Menschen arbeiten, sucht der Insolvenzverwalter weiter einen Käufer.

© Süddeutsche.de/infu/bbr
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