Insiderhandel:US-Investmentfonds SAC zahlt Milliardenstrafe

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Rekordstrafe für den von Steven A. Cohen gegründeten und gelenkten US-Hedgefonds SAC Capital Advisors (Foto: REUTERS)

Einer der prominentesten US-Hedgefonds büßt mit einer Rekordstrafe für Insiderhandel: SAC Capital Advisors hat sich schuldig bekannt und zahlt insgesamt umgerechnet 1,3 Milliarden Euro.

Der US-Investmentfonds SAC Capital Advisors akzeptiert eine Milliardenstrafe wegen Insiderhandels. Nach US-Justizangaben vom Montag erklärte sich SAC Capital bereit, sich schuldig zu bekennen. In einem außergerichtlichen Vergleich mit der Regierung werde der Investmentfonds 1,8 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro) zahlen.

Laut Wall Street Journal ist dies die höchste Geldstrafe, die in den USA je wegen Insiderhandels verhängt wurde. Zudem darf die von Steven A. Cohen (SAC) gegründete und gelenkte Firma nur noch eigenes Geld verwalten und nicht mehr das externer Klienten, wie die Bundesstaatsanwaltschaft von Manhattan am Montag bekanntgab.

Die Staatsanwaltschaft hatte im Sommer Anklage erhoben. Sie war überzeugt, dass SAC bei Spekulationen verbotenerweise Tipps von Informanten aus Unternehmen genutzt hatte - und das mehr als ein Jahrzehnt lang. Das ungesetzliche Verhalten sei "umfangreich, weit verbreitet und ohne Beispiel in der Hedgefonds-Industrie" gewesen. "Zahlreiche Mitarbeiter" hätten dabei mitgemacht, angespornt von den Rahmenbedingungen im Unternehmen, hieß es in der Anklage.

Vermögen in Milliardenhöhe

SAC Capital Advisors steht schon länger im Visier der Behörden. Zwei Tochterfirmen hatten sich im März mit der Börsenaufsicht SEC geeinigt, 616 Millionen Dollar wegen Insidervorwürfen zu zahlen. Die Summe wird angerechnet, so dass der Hedgefonds jetzt noch etwa 1,2 Milliarden Dollar schuldig ist. Ein Gericht muss der Vereinbarung zwischen SAC und der Staatsanwaltschaft zustimmen.

Die US-Justiz geht auch gegen mehrere Angestellte von SAC Capital vor. Die Beweise für ein Strafverfahren gegen Fonds-Chef Cohen reichten allerdings nicht aus. Vor der SEC muss Cohen sich aber in einem Zivilverfahren verantworten.

Nach Angaben des Wall Street Journal verwaltete der Hedgefonds zu Jahresbeginn 15 Milliarden Dollar. Cohens eigenes Vermögen wurde im September vom US-Magazin "Forbes" auf 9,4 Milliarden Dollar geschätzt - damit rangiert er auf Rang 43 in der Liste der Superreichen in den Vereinigten Staaten.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/pje - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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