Infineon:Keine Sorge

Das Chipunternehmen Infineon spürt zwar die China-Krise, plant aber dennoch ein hohes Umsatzplus. Insgesamt liefen die Geschäfte nämlich rund.

Von Caspar Busse

China ist für den Münchner Chipkonzern Infineon einer der wichtigsten Märkte. Mit Sorge sieht Vorstandschef Reinhard Ploss deshalb die Probleme der großen Autohersteller in China. Immer mehr Elektronik wird in den Fahrzeugen verbaut, die Autoindustrie ist sowieso der wichtigste Infineon-Kunde. Die starke Nachfrage in den USA und die anhaltende Erholung in Westeuropa könnten den Rückgang in China nicht vollständig kompensieren, sagte Ploss am Donnerstag. Er erwartet das Umsatzplus im Geschäftsjahr 2014/15, das im September endet, nun nur noch am unteren Ende der ausgegebenen Spanne von 34 bis 38 Prozent. "Erst mal ist aber keine Sorge angebracht", beschwichtigte er. Auch wenn die Lage an den einzelnen Märkten mal schwieriger werde: "Wir sind klar auf unserem Wachstumskurs." Die Geschäfte liefen rund.

Besonders wichtig ist derzeit die Integration des übernommenen US-Unternehmens International Rectifier. Etwa drei Milliarden Euro ließen sich die Münchner das kosten, die größte Übernahme seit langem. Auch das deutliche Wachstum von Umsatz und Gewinn geht vor allem auf diesen Zukauf zurück. Die Industriesparte habe Schub durch die starke Nachfrage nach elektrischen Antrieben, Anwendungen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien und Haushaltsgeräten bekommen. Hier erhofft sich Infineon Impulse aus China bei Erneuerbaren Energien. Zum Vorquartal leicht zurück ging dagegen der Umsatz mit Chips für Smartphones und Laptops. Die Infineon-Aktie verlor erst, drehte dann aber wieder. Einige Analysten hoben Fortschritte bei der Profitabilität hervor und bescheinigten dem Unternehmen gute Aussichten.

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