Infineon: Ex-Chef Schumacher vor Gericht:"Ich bin nicht käuflich"

Bestechlichkeit, versuchter Betrug, Untreue und Steuerhinterziehung: Die Staatsanwaltschaft hält Ex-Infineon-Chef Schumacher viele Sünden vor, doch der beteuert seine Unschuld.

Der frühere Infineon-Vorstandschef Ulrich Schumacher hat die gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe strikt zurückgewiesen. "Ich war und bin nicht käuflich", sagte der Angeklagte am Montag am ersten Prozesstag vor dem Landgericht München I. "Ich habe niemals Bestechungsgelder entgegen genommen", beteuerte Schumacher.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr in acht Fällen, versuchten Betrug, Untreue und Steuerhinterziehung vor. Er soll sich von seinem früheren Geschäftspartner Udo Schneider, der das Sportsponsoring für Infineon organisierte, private Autorennen finanziert haben lassen.

Schumacher räumte lediglich ein, dass er einmal einen privaten Flug nach Saarbrücken zu Unrecht der Firma Infineon in Rechnung gestellt habe. Zugleich warf der Angeklagte aber Schneider, den er als seinen früher "engsten Freund" bezeichnete, vor, ihn erpresst zu haben. Schneider habe Geld dafür gefordert, dass er zugunsten Schumachers aussage.

"Durch und durch falsch"

Schneider wurde in einem anderen Prozess im Zusammenhang mit den Schmiergeldvorwürfen bei Infineon verurteilt. Seine Aussagen gegen Schumacher gehören auch zu den wichtigsten Beweismitteln der Staatsanwaltschaft.

Schumacher beteuerte: "Seine Aussagen sind wirklich falsch, durch und durch falsch." Die Ermittlungen gegen Schumacher, der im Frühjahr 2004 als Vorstandsvorsitzender des damaligen Dax-Konzerns zurückgetreten war, liefen seit 2005.

Für den Prozess sind zunächst 15 Verhandlungstage geplant. Noch einmal so viele weitere Termine wurden, für den Fall, dass sie benötigt werden sollten, bereits festgelegt.

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