Indonesien:Brandlöscher in der Bankenaufsicht

Indonesian police spray water on a peatland fire in Kampar, Riau province on the Indonesian island of Sumatra
(Foto: Regina Safri/Reuters)

Wegen Brandrodungen kommt es in Indonesien jedes Jahr zu Waldbränden. Die Finanzbehörde will nun gegen die Palmölindustrie vorgehen.

Von Christoph Dorner

Wegen Brandrodungen kommt es in Indonesien jedes Jahr während der Trockenzeit zu heftigen Waldbränden. Nach Angaben der Behörden starben dabei bis Ende Oktober 19 Menschen, 500 000 Indonesier leiden mittlerweile unter Atemwegserkrankungen. Der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase war zeitweise sogar höher als in den USA. Indonesiens Finanzbehörde will nun über einen Eingriff in die Kreditversorgung gegen die mächtige Palmölindustrie vorgehen, die Umweltschutzorganisationen wie der WWF seit Jahren für die Zerstörung der Regenwälder verantwortlich machen. "Wir können den Banken natürlich nicht verbieten, Geld an nicht nachhaltige Projekte zu vergeben, weil dadurch unsere Wirtschaft abgebremst würde", sagte Indonesiens oberster Bankenaufseher Edi Setijawan. Man wolle den Bankensektor aber dazu bringen, in den kommenden Jahren vor allem in nachhaltig wirtschaftende Unternehmen zu investieren. Die größten Banken des Landes verständigten sich am Montag mit dem WWF auf Richtlinien für eine künftige Geldvergabe an die Palmölindustrie. Bislang hatten in Indonesien, Malaysia und Singapur nur vier Großbanken ökologische Kriterien im Vorfeld eines Kreditgeschäfts abgefragt.

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