Ifo-Index sinkt im Juni stärker als erwartet:Gute Konjunktur: Zu schön, um immer wahr zu sein

Noch ist die Konjunktur überaus robust. Doch mit Blick auf die kommenden Monate sind Deutschlands Unternehmer spürbar pessimistischer geworden: Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im Juni überraschend auf 107 Punkte.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juni überraschend deutlich eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank von 108,6 auf 107,0 Punkte, teilte das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung am Freitag in München mit. Im Mai hatte der Index noch bei 108,6 Punkten gelegen. Experten hatten nur mit einem leichten Rückgang gerechnet.

Die befragten 7000 Unternehmen bewerteten demnach zwar ihre aktuelle Lage ähnlich positiv wie im Vormonat. Dafür werden die Perspektiven für das kommende halbe Jahr aber weniger zuversichtlich eingeschätzt.

Die befragten Unternehmen beurteilten sowohl ihre Aussichten als auch ihre Lage weniger zuversichtlich als im April. "Beide Komponenten des Geschäftsklimas sind aber nach wie vor auf einem hohen Niveau und sprechen für eine weiterhin robuste Konjunktur", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.

"Nach wie vor sehr hohes Niveau"

Mit dem für Juni ermittelten Wert liegt der Index weiterhin unter seinem Höchststand von 108,7 Punkten, den er im Dezember erreicht hatte. Dies war der höchste Stand seit 16 Jahren, seitdem im Jahr 1991 erstmals Daten für Gesamtdeutschland erhoben wurden.

Der Ifo-Index wird aus einer Befragung von 7000 Unternehmen ermittelt und gilt als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft.

Der Teilindex für die Geschäftserwartungen fiel auf 102,8 von 104,8 Zählern im Vormonat. Der Lageindex sank auf 111,4 von 112,5 Punkten. Experten waren hier von einer nur leichten Eintrübung auf 112,3 Punkte ausgegangen.

© sueddeutsche.de/AFP/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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