Ifo-Geschäftsklimaindex:Stimmung in der deutschen Wirtschaft schlechter als erwartet

Der ifo-Geschäftsklimaindex steigt den fünften Monat in Folge - allerdings nicht so stark wie gedacht. Die deutschen Manager sind zwar optimistisch, was die Zukunft angeht. Ihre aktuelle Situation bewerten die Unternehmen aber schlechter.

Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im September den fünften Monat in Folge verbessert - allerdings nur leicht. Der Ifo-Geschäftsklimaindex kletterte auf 107,7 Punkte von 107,6 Zählern im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. Ökonomen hatten zuvor in einer Umfrage mit einem Anstieg auf 108,2 Zähler gerechnet.

Die etwa 7000 befragten Manager schätzten ihre Geschäftslage zwar schlechter ein, bewerteten die Aussichten für die kommenden sechs Monate aber etwas besser als zuletzt.

Andreas Scheuerle von der Dekabank sagte: "Die gute Nachricht ist: Die Erwartungen der Unternehmen haben sich erneut verbessert. Damit kann der Aufschwung an Breite gewinnen. Denn nur zuversichtliche Unternehmen investieren und schaffen Arbeitsplätze."

Auch Helaba-Volkswirt Ralf Umlauf bewertete die Statistik positiv: "Die deutsche Wirtschaft nimmt Fahrt auf und im dritten Quartal dürfte das Wachstum erneut robust ausfallen", sagte er. Etwas enttäuschend sei allerdings die Tatsache, dass der Anstieg des Geschäftsklimas nur auf höhere Erwartungen zurückzuführen sei.

Das Bruttoinlandsprodukt war im zweiten Quartal mit 0,7 Prozent so stark gewachsen wie seit einem Jahr nicht mehr - auch weil die im ebenso langen wie strengen Winter liegengebliebenen Arbeiten nachgeholt wurden. Für das zu Ende gehende dritte Quartal rechnen viele Analysten mit einem Plus von etwa 0,4 Prozent.

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