Hugo Boss:Modekonzern kämpft

Es sind widrige Umstände: Die Käufer halten sich weitestgehend zurück, andere deutsche Modefirmen stecken tief in der Krise. Hugo Boss macht derweil zwar gute Gewinne, aber der neue Konzernchef Langer steuert auch um.

Bernd Hake kann sich nur mit zwei Krücken vorwärtsbewegen, eine Knieverletzung. Dennoch humpelt der Verkaufs-Vorstand von Hugo Boss bis in die letzte Reihe, um gut gelaunt jeden Besucher zu begrüßen. Damit liefert Hake das Bild für die Situation der Boss AG: Man müht sich in Metzingen bei Stuttgart mit widrigen Umständen, bleibt aber ehrgeizig und optimistisch auf Erholungskurs. Der Modekonzern kämpft mit einem nach wie schwierigen Markt, in dem die Menschen weniger Kleidung kaufen, und wenn, dann mit möglichst großen Rabatten. Zuletzt gingen mehrere Modeunternehmen pleite, nach Strenesse, Laurèl und Rena Lange auch René Lezard. Davon ist Boss zwar weit entfernt bei einem Gewinn von 194 Millionen Euro. Dennoch ächzt der neue Vorstandschef Mark Langer angesichts der Unlust der Käufer und muss etliche Fehler glatt bügeln. 150 Millionen Euro investiert er in Aufräum- und Aufbauarbeiten, vor allem im Filialnetz und in der IT. Das drückt auf den Gewinn, er kündigt ein weiteres Jahr der Stagnation an. Erst für 2018 rechnet er wieder mit Wachstum. 2016 sank der Umsatz leicht auf 2,7 Milliarden Euro. Die Dividende wird kräftig auf 2,60 Euro schrumpfen. Zum Einstieg des Investors GBL von Albert Frère äußerte sich Langer nicht.

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