HRE-Prozess:Viel Arbeit, wenig Zeit

Die gerichtliche Aufarbeitung des Milliardendesasters bei der Hypo Real Estate könnte platzen, weil die Anwälte viele alte Daten sichten lassen wollen.

Von Stephan Radomsky

Ginge es um herkömmliche Akten, es wäre wohl ein großer, ungeordneter Haufen Papier, der nun gesichtet werden soll: Im HRE-Prozess fordern die Verteidiger von Ex-Bankchef Georg Funke, umfangreiches altes Zahlenmaterial aus den Jahren 2007 und 2008 auszuwerten, um ihren Mandanten zu entlasten. Vor allem geht es ihnen darum, herauszufinden, wie es damals wirklich bestellt war um die kurz darauf kollabierte Hypo Real Estate (HRE). Erst dann, so die Argumentation der Anwälte, lasse sich beurteilen, ob Funke und der ebenfalls angeklagte Ex-Finanzvorstand der HRE, Markus Fell, die Lage des Bankkonzerns in der Öffentlichkeit beschönigt hatten. Denn genau das wird ihnen in diesem Strafprozess vorgeworfen.

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