Haushalt:Überschuss fällt höher aus als gedacht

  • Bund, Länder und Gemeinden haben 2014 mehr eingenommen als ausgegeben - und zwar mehr als bisher geschätzt.
  • Gründe sind das deutliche Wirtschaftswachstum, hohe Beschäftigung und steigende Löhne.

Mehr Einnahmen als Ausgaben

Der deutsche Staat hat 2014 mit einem höheren Überschuss abgeschlossen als bisher gedacht. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung nahmen zusammen 18 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben. Diese Summe entspricht einem Überschuss von 0,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts. Die Schätzung vom Januar lag noch bei 0,4 Prozent.

Grund für die vergleichsweise geringen Ausgaben und hohen Einnahmen ist auch, dass die deutsche Wirtschaft 2014 deutlich und sogar etwas schneller als gedacht gewachsen ist. Im vergangenen Jahr nahm das BIP den Statistikern zufolge um 1,6 Prozent zu - vorläufige Berechnungen waren von 1,5 Prozent ausgegangen.

Je mehr Menschen arbeiten, desto besser für den Staat

Zudem ist die Beschäftigung hoch, die Löhne steigen. Für den Staat bedeutet das: höhere Steuereinnahmen und Sozialbeiträge. Davon profitierte besonders der Bund, der mit 11,4 Milliarden Euro den größten Überschuss schaffte. 2013 hatte noch ein Defizit von 4,5 Milliarden Euro zu Buche geschlagen. Die Länder kamen auf ein Plus von 1,9 Milliarden Euro, das der Gemeinden lag bei 1,3 Milliarden Euro. Die Sozialversicherung meldete ein positives Ergebnis von 3,4 Milliarden Euro.

Die EU-Kommission geht davon aus, dass Deutschland sowohl im laufenden als auch im kommenden Jahr schwarze Zahlen schreibt. Sie rechnet mit einem Überschuss von jeweils 0,2 Prozent. Der Start ins neue Jahr lief für den Fiskus vielversprechend: Im Januar flossen 43,2 Milliarden Euro in die Kassen von Bund und Länder - das sind etwa vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

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