Handelsstreit:Das wird teuer

Sollten die USA neue Handelshürden für europäische Unternehmen erlassen, wird Brüssel zurückschlagen.

Von Thomas Kirchner

Die EU ist bereit. Sollten die USA neue Handelshürden für europäische Unternehmen erlassen, wird Brüssel zurückschlagen. Diese Botschaft will die EU unbedingt verstanden wissen. Man habe der US-Regierung klargemacht, dass die EU von Importbeschränkungen auf Stahl und Aluminium "zutiefst betroffen" wäre, sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Dienstag. Man würde in diesem Fall "schnell und angemessen reagieren", um die EU-Industrie zu verteidigen. Im Gespräch sind Strafzölle auf US-Produkte, eine Maßnahme, die mit den Regeln der Welthandelsorganisation vereinbar sein könnte. Schon im Sommer 2017 hatte die EU damit begonnen, eine Liste mit solchen Gütern zusammenzustellen. Orangensaft und Milchprodukte könnten vom Bann betroffen sein. Vorbild ist eine ähnliche Liste, die die EU 2002 beschlossen hatte, ebenfalls als Reaktion auf Stahlimportbeschränkungen der USA. Die Strafzölle kamen aber nicht zum Einsatz, weil die Regierung von George W. Bush einlenkte. Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wurde diese Liste nun aktualisiert. Im Fokus stünden landwirtschaftliche Produkte wie Kartoffeln und Tomaten. Man wolle die USA durch Gegenzölle auf Produkte treffen, die für die Wahlkreise von Unterstützern des Präsidenten Donald Trump wirtschaftlich interessant seien. Dazu gehörten Motorräder des Herstellers Harley-Davidson und Bourbon-Whiskey, der aus Tennessee und Kentucky kommt.

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