Handel:Ein bisschen fairer

Juan Carlos Vergara, owner of the one-man organic coffee plantation 'Mile High Coffee' in the Sierra Nevada de Santa Marta, Colombia.

Die Bio-Kaffeeplantage "Mile High Coffee" in der Sierra Nevada de Santa Marta in Kolumbien.

(Foto: mauritius images)

Vor 25 Jahren wurden Produkte mit dem Fairtrade-Siegel in Deutschland eingeführt. Inzwischen ist der Markt auf 1,3 Milliarden Euro gewachsen.

Von Caspar Dohmen

In 25 Jahren stieg der Absatz Fairtrade-gesiegelter Produkte in Deutschland von null auf 1,3 Milliarden Euro. Allein 2017 gab es ein Plus von 15 Prozent. Mehr gefragt waren vor allem Kaffee, Bananen, Kakao und Blumen. 1992 hatten die Waren im Supermarkt Premiere, die es vorher fast nur im Weltladen gab. Von dem Verkauf fairer Waren sollen Produzenten im Süden mehr haben als vom gewöhnlichen Verkauf. Mindestpreise sollen sie etwa gegen einen Preisverfall auf dem Weltmarkt schützen. Außerdem gibt es Prämien für Gemeinschaftsprojekte, zuletzt 25 Millionen Euro. Der Nutzen des fairen Handels ist umstritten, so gilt etwa der Mindestpreis für Kakao als viel zu gering. Eine neue Studie hat nun das Centrum für Evaluation im Auftrag des fairen Handels erstellt. Demnach trägt "Fairtrade über Kontinente hinweg dazu bei, die Widerstandskraft der Kleinbauern zu stärken". Um die bedrohliche Lage von Kleinbauern zu verbessern, ist der faire Handel allerdings viel zu winzig. Handelsgewinne müssten "gerechter verteilt werden", forderte denn auch Transfair-Vorstandsvorsitzender Dieter Overath. Mehr Geld für die Kleinbauern, weniger für die Produzenten und Händler - diese Forderung gibt es heute noch genauso wie früher.

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