Hamburg:Schöner scheitern

Hamburg-Köln-Express

Im Jahre 2012 bediente der Privatanbieter HKX erstmals die Strecke von Hamburg nach Köln und zurück.

(Foto: Oliver Berg/dpa)

Die Betreiber des Hamburg-Köln-Express, der 2012 startete, beweisen Durchhaltevermögen, trotz allem.

Von Angelika Slavik, Hamburg

Große Pläne können große Erfolge nach sich ziehen, im besten Fall. Manchmal aber bringen große Pläne nichts als große Probleme. Als die Betreiber des Hamburg-Köln-Express (HKX) im Jahr 2009 antraten, um der Bahn im Fernverkehr Konkurrenz zu machen, da waren sie ausgezeichnet vorbereitet auf den Erfolg, der kommen sollte. Er kam nicht.

Wenn man versucht nachzuzeichnen, wo genau der Erfolg, mit Verlaub, auf der Strecke geblieben ist, dann könnte man bei der Bürokratie anfangen und bei den Zügen. Die Züge, die die HKX-Betreiber gekauft hatten und mit denen sie der Bahn von 2010 an Konkurrenz machen wollten, stammten von der Österreichischen Bundesbahn. Die Züge waren teilweise schon auf deutschen Strecken eingesetzt worden, dennoch mussten sie neu zugelassen werden. Die Zulassung verzögerte sich, dann verzögerte sie sich wieder. Es dauerte bis 2012, ehe HKX das erste Mal einen Passagier beförderte - in Zügen, die das Unternehmen von anderen Bahngesellschaften mieten musste. Und die nicht immer so zuverlässig waren, wie die Betreiber und vor allem die Passagiere das erhofft hatten.

Das machte den Start von HKX zu einem Misserfolg mit Ansage. Mittlerweile verfügt das Unternehmen über eigene, renovierte Züge - allerdings hat sich nun die Wettbewerbssituation grundlegend geändert: Die Fernbusse machen HKX nun zusätzlich Konkurrenz im unteren Preisbereich, dazu kommen die Angebote der Billigflieger. Eine Gemengelage, die andere Unternehmen wohl nicht überstanden hätten - doch das US-Unternehmen Railroad Development Corporation hält an HKX fest, wenn auch mit geänderter Strategie: Das Unternehmen will sich nun im Nahverkehr etablieren, etwa mit einer Verbindung nach Sylt.

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