Guthaben eingefroren:Nokia soll in Indien 2,5 Milliarden Euro Steuern nachzahlen

Guthaben eingefroren: Nokia-Shop in Neu-Delhi

Nokia-Shop in Neu-Delhi

(Foto: AFP)

Eine Null mehr an der Rechnung vom Finanzamt: Nokia soll in Indien nun das Zehnfache an Steuern nachzahlen. Der Staat hat bereits Guthaben eingefroren.

Indien fordert vom finnischen Telekommunikationskonzern Nokia offenbar eine Steuernachzahlung in Höhe von umgerechnet 2,5 Milliarden Euro. Seit 2006 seien Nach- und Strafzahlungen von 210 Milliarden Rupien aufgelaufen, berichteten die Times of India und das Wall Street Journal. Bisher sei nur von einem Zehntel des Betrags die Rede gewesen, so das Journal.

Nokia und die indischen Finanzbehörden liegen seit Wochen über Kreuz: Im September hatten die Behörden die Guthaben des Konzerns eingefroren. Betroffen ist auch eins der größten Werke des finnischen Unternehmens in Chennai im Süden Indiens. Nokia ging gerichtlich dagegen vor - daraufhin präsentierte der Fiskus dem Bericht der Times of India zufolge die Forderung nach Steuernachzahlung.

In Indien streiten mehrere multinationale Unternehmen mit den Behörden um Steuerzahlungen - unter ihnen Shell oder Vodafone. Nokia ist laut Bericht bereit, 30 Milliarden Rupien zur Beilegung seines Steuerstreits zu zahlen, also rund 360 Millionen Euro. Der Konzern möchte vor allem über das Werk in Chennai wieder frei verfügen können, weil es mitsamt der Handysparte an Microsoft verkauft werden soll.

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