Großinvestor:George Soros fordert Schuldenerlass für Griechenland

"Jeder weiß, dass das Land seine Schulden niemals zurückzahlen kann": Der Spekulant George Soros drängt darauf, dass Griechenland ein Großteil seiner Schulden erlassen wird - und sieht vor allem Deutschland in der Bringschuld.

Der US-Großinvestor George Soros fordert einen erneuten Schuldennachlass für Griechenland. "Jeder weiß, dass das Land seine Schulden niemals zurückzahlen kann", sagte Soros Spiegel Online.

Verzichteten die öffentlichen Gläubiger auf die Rückzahlung von Schulden, würden private Investoren in das Land zurückkehren. "So könnte sich Griechenland rasch erholen." Der Schuldenstand des rezessionsgeplagten Landes wird nach Prognose der EU-Kommission in diesem Jahr auf 175 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung steigen.

Soros forderte Deutschland auf, sich für einen Schuldenschnitt starkzumachen. "Deutschland sollte sich daran erinnern, dass es nach dem 2. Weltkrieg selbst dreimal von Schuldennachlässen und Stundungen profitiert hat, darunter auch von Griechenland", sagte der Investor.

Schon im April hatte Soros gefordert, dass die Bundesrepublik die Schulden aller Euro-Staaten mittragen oder andernfalls aus dem Euro austreten solle. Den Sparkurs der deutschen Regierung kritisierte er hart: Die Europäische Union könnte am Euro zugrunde gehen, wenn Deutschland nicht die Kurve kriegt, sagte Soros immer wieder.

Berühmtheit erlangte George Soros, als er 1992 auf die Abwertung des britischen Pfundes wettete: Der Großinvestor zwang die britische Regierung das Pfund abzuwerten und aus dem Europäischen Währungssystem auszusteigen. Soros selbst verdiente dadurch etwa eine Milliarde Dollar.

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