Großbritannien:Zehn Jahre Bankenrettung

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(Foto: Ben Stansall/AFP)

Am 22. Februar 2008 hat die damalige Labour-Regierung die Bank Northern Rock verstaatlicht, um eine größere Bankenkrise zu verhindern.

Von Björn Finke

Lange Schlangen vor Bankfilialen. Besorgte Kunden heben im großen Stil Geld ab, weil sie befürchten, dass ihre Ersparnisse nicht mehr sicher sind: Im September 2007 gingen diese Bilder von der britischen Hypothekenbank Northern Rock um die Welt. Medien hatten zuvor berichtet, dass die Bank of England dem börsennotierten Geldhaus beistehen muss, weil andere Banken dem Institut in der Finanzkrise kein Geld mehr leihen wollten. So ein Ansturm von ängstlichen Kunden wird Bank Run genannt, und vor Northern Rock hatte es im Königreich 150 Jahre lang keinen Bank Run mehr gegeben. Fünf Monate später wurde das Institut verstaatlicht - am 22. Februar 2008, genau vor zehn Jahren. Die Labour-Regierung rettete die Bank, weil sie befürchtete, dass eine Pleite das Vertrauen ins Finanzsystem erschüttert und somit das Überleben anderer Geldhäuser bedroht hätte. Ein halbes Jahr später musste London auch den Rivalen Bradford & Bingley verstaatlichen. Die Hypotheken und sonstigen Kredite der beiden Institute landeten bei UK Asset Resolution, der Bad Bank des Staates. Außerdem stieg die Regierung als Aktionär bei der Bank Lloyds und der Royal Bank of Scotland ein. Im vergangenen Jahr gelang es London aber, die letzten verbliebenen Lloyds-Anteile zu verkaufen.

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