Britische Bürger und Unternehmen sollen von 2020 an das Recht auf eine schnelle Internetverbindung haben. Sie sollen dann mit einer Geschwindigkeit von mindestens zehn Megabit pro Sekunde surfen können. Das teilte das britische Ministerium für Digitales, Kultur, Medien und Sport am Mittwoch mit. Dabei sei es egal, ob Nutzer in einer bereits erschlossenen Großstadt oder auf dem Land leben, wo es bisher noch keine entsprechende Netzinfrastruktur gibt.
"Nach sorgfältiger Abwägung hat die Regierung entschieden, dass eine Regulierung der beste Weg ist, um sicherzustellen, dass jeder im Vereinigten Königreich so bald wie möglich eine angemessene Breitbandverbindung bekommt", hieß es in der Mitteilung. Ein Angebot des einst staatlichen Telekommunikationsunternehmens BT, das als universeller Serviceanbieter den Ausbau der Glasfasernetze übernehmen wollte, sei nicht ausreichend gewesen. Digitalminister Matt Hancock sagte im Interview mit der BBC aber, dass die Anbieter nun nicht innerhalb von zwei Jahren jeden Haushalt anschließen müssten. "Es geht um das Recht, einen solchen Anschluss anzufordern. Wer nicht ins Internet geht und daran nicht interessiert ist, wird das auch nicht tun", sagte Hancock.
Ofcom, die Medienaufsichtsbehörde des Vereinigten Königreiches, hatte zuletzt bemängelt, dass Familien in ländlichen Gebieten bei der Internetversorgung benachteiligt würden. Etwa 17 Prozent der Haushalte dort seien nicht mit angemessenen Internetverbindungen versorgt, verglichen mit nur zwei Prozent in den Städten. Insgesamt seien es 1,1 Millionen Haushalte, die derzeit nur mit weniger als zehn Megabit pro Sekunde surfen können. Das sei aber mindestens nötig, um zum Beispiel Videos streamen zu können. Oppositionspolitiker hatten gefordert, statt zehn sogar 30 Megabit pro Sekunde vorzuschreiben.