Goleo-Hersteller:Trost vom Insolvenz-Verwalter

Weil sich das WM-Maskottchen Goleo als Ladenhüter erwies, blieb dem Hersteller des Zottellöwen nur noch der Weg in die Insolvenz. Doch der fränkische Spielwarenproduzent soll gerettet werden.

Derzeit verschaffe sich Insolvenzverwalter Michael Jaffé in der Unternehmenszentrale im oberfränkischen Altenkunstadt ein Bild von der Lage des Unternehmens, teilte das Büro des vorläufigen Insolvenzverwalters am Mittwoch mit. Der Spielwarenhersteller solle nach den Vorstellungen Jaffés aber unter allen Umständen erhalten bleiben. Nici hatte am Dienstag einen Insolvenzantrag gestellt.

Goleo-Hersteller: Keine Cashcow: WM-Löwe Goleo.

Keine Cashcow: WM-Löwe Goleo.

(Foto: Foto: dpa)

Nici-Vorstandschef und Firmengründer Ottmar Pfaff sei inzwischen seines Amtes enthoben.

Der verbliebene Vorstand kündigte am Dienstagabend an, gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter einen Finanzierungsplan zu erarbeiten, um das Unternehmen wieder flott zu machen.

Bilanzielle Unterdeckung

Das Management habe im Rahmen einer Überprüfung des Jahresabschlusses eine "erhebliche bilanzielle Unterdeckung" festgestellt. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben rund 560 Mitarbeiter. Im Jahr 2005 wurde ein Umsatz von 155,8 Millionen Euro erzielt.

Im Zusammenhang mit einer Anzeige gegen den Nici-Vorstand wegen Bilanzfälschung kündigte die Unternehmensführung ihre volle Unterstützung der Staatsanwaltschaft an.

Interesse an Aufklärung

Auch Nici sei an der Aufklärung der Vorwürfe interessiert, erklärten die verbliebenen Vorstände Helmut Meinhardt, Marina Pfaff und Berndt Rüggemeier.

Der Leiter der Staatsanwaltschaft Hof, Gerhard Schmitt, erklärte, die eingegangene Anzeige eines Anwalts werde weiterhin auf ihre strafrechtliche Relevanz geprüft.

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