GM: Verhandlungen mit Ripplewood:Doppeltes Spiel mit Opel

Konkurrenz für Magna: General Motors verhandelt mit dem Investor Ripplewood über einen Einstieg bei Opel - und untergräbt damit die Pläne der Bundesregierung.

Die Bundesregierung hat sich öffentlich eigentlich klar positioniert. Opel soll von einem Konsortium um den österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna, die russische Sberbank sowie den russischen Automobilhersteller Gaz gerettet werden.

Opel, Reuters

General Motors lässt den Finanzinvestor Ripplewood in die Bücher von Opel schauen.

(Foto: Foto: Reuters)

Doch hinter den Kulissen gehen die Gespräche auch mit anderen Bietern weiter. Der Kontakt zwischen der deutschen Politik und den anderen Interessenten - neben dem italienischen Autohersteller Fiat ist dies vor allem der chinesische Hersteller Beijing Automotive Industry Corp. (BAIC) - ist nie abgebrochen.

Auch der ehemalige Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) mischt noch mit - und inszeniert parallel zu den Bemühungen der Bundesregierung einen wahren Bieterkampf. Informationen der Financial Times Deutschland (FTD) zufolge führt das US-Unternehmen intensive Gespräche mit dem Finanzinvestor Ripplewood, ebenfalls ein Interessent für Opel. Auch die chinesische BAIC soll von GM Einblicke in Bücher von Opel erhalten.

Wie Fiat und BAIC hat auch Ripplewood das Thema Opel noch nicht zu den Akten gelegt. Nach wie vor seien die Investoren interessiert an einem Einstieg bei GM Europe. "Die einstigen Gespräche sind nicht beendet worden", sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person der FTD.

Gift für die Verhandlungen

Damit untergräbt General Motors quasi die Bemühungen der Bundesregierung. Berlin setzt fest auf den Investor Magna. Zuletzt war jedoch Kritik laut geworden, die frühe Festlegung der Bundesregierung auf Magna schwäche GM in den Verhandlungen. Alternativen seien wichtig.

Magna will zusammen mit der staatlichen russischen Sberbank 55 Prozent an Opel übernehmen, hat dafür aber hohe Staatshilfen gefordert. Momentan wird an den Details des Verkaufs gefeilt. Laut Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) gibt es parallel Kontakt zu mehreren anderen Interessenten.

Derzeit gehört Opel noch zu 65 Prozent einer vom deutschen Staat kontrollierten Treuhandgesellschaft und zu 35 Prozent GM. Mit dieser Lösung war Opel vor dem Strudel der Insolvenz seines Mutterkonzerns geschützt worden.

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