Gewinneinbruch bei Hugo Boss:Stühlerücken mit Folgen

Teure Personalpolitik: Der Austausch des gesamten Vorstands im vergangenen Jahr hat dem Modehersteller Hugo Boss die Bilanz verhagelt.

Die Wirtschaftsflaute und der Umbau des Vorstands haben beim Modehersteller Hugo Boss zu einem massiven Gewinneinbruch geführt.

Gewinneinbruch bei Hugo Boss: Der Modehersteller Hugo Boss rechnet für 2009 mit einem Umsatzrückgang.

Der Modehersteller Hugo Boss rechnet für 2009 mit einem Umsatzrückgang.

(Foto: Foto: AP)

Das Konzernergebnis sank im vergangenen Jahr um 27 Prozent auf 112 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Metzingen mitteilte. Der Umsatz legte hingegen leicht um drei Prozent auf 1,68 Milliarden Euro zu. Eine Prognose für das Gesamtjahr gab das Unternehmen nicht ab.

Im vergangenen Jahr gab es ein Stühlerücken im Vorstand des Modeherstellers. Unter anderem war Vorstandschef Bruno Sälzer ausgeschieden, weil er die Geschäftspolitik des britischen Finanzinvestors Permira nicht mittragen wollte. Alle Vorstandsressorts wurden mindestens einmal neu besetzt. Die alten Vorstandsmitglieder kassierten Abfindungen.

Deswegen sank auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 13,6 Prozent auf 190 Millionen Euro. Nachfolger von Sälzer wurde der ehemalige Dior-Manager Claus-Dietrich Lahrs.

43 neue Geschäfte

In Europa legte der Modehersteller beim Umsatz um zwei Prozent auf 1,17 Milliarden Euro zu. Im Heimatmarkt Deutschland sanken die Erlöse hingegen um ein Prozent auf 357 Millionen Euro.

Auf dem US-Markt legte der Konzern beim Umsatz um vier Prozent zu. In der Region Asien/Pazifik kletterte der Umsatz sogar um 21 Prozent auf 162 Millionen Euro. Der Konzern eröffnete weltweit 43 neue Geschäfte.

Für 2009 gibt sich das Unternehmen pessimistisch. Es sei mit einem Umsatzrückgang zu rechnen, teilte der Konzern weiter mit. Erst im kommenden Jahr sei wieder eine Belebung der Geschäfte zu erwarten, sofern sich die Wirtschaftslage bessere.

Das Unternehmen sieht sich jedoch für die Talfahrt gerüstet, da die Liquidität ausreichend und die Cashflow-Entwicklung gut sei. Dennoch wolle Hugo Boss auf die Kosten achten und die Geschäftsprozesse optimieren.

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