Gerangel um Billig-Kaufhaus:Tengelmann heimst sich Woolworth ein

Tengelmann macht zunehmend auf billig: Neben den Discountern Kik und Tedi soll nun auch noch das Billigkaufhaus Woolworth zur Holding des Lebensmittelhändlers gehören.

Die insolvente Warenhauskette Woolworth Deutschland wird offenbar an das Konsortium des Handelskonzerns Tengelmann und seiner Töchter Kik und Tedi verkauft. Ein entsprechender Vertrag sei mit dem Insolvenzverwalter Ottmar Hermann abgeschlossen worden, hieß es aus Verhandlungskreisen.

Woolworth gehört künftig wohl zum Handelskonzern Tengelmann, soll aber als eigene Marke bestehen bleiben. (Foto: Foto: dpa)

Mit der HH Holding habe der Finanzinvestor Cerberus seine Vorstellung über die Zukunft der Woolworth-Kette durchgesetzt, sagten drei mit den Verhandlungen vertraute Personen.

Zuletzt noch vier Bieter

Cerberus hatte als Vermieter von etwa 80 Woolworth-Häusern die HH Holding favorisiert, während Hermann lieber dem auf Einzelhandels-Sanierungen spezialisierten US-Investor Gordon Brothers den Vorzug gegeben hätte. Gordon Brothers habe seine Niederlage bereits eingestanden, hieß es in den Kreisen. Hermanns Sprecher wollte sich zu der Information nicht äußern. Zuletzt hatte es noch vier Bieter für Woolworth gegeben.

Die HH Holding will Woolworth weiterführen und hat sogar eine Expansion der Billig-Warenhauskette mit ihren rund 4500 verbliebenen Mitarbeitern versprochen. Die Zukunft der gut 200 Beschäftigten in der Woolworth-Zentrale in Frankfurt-Niederrad ist allerdings fraglich.

Die vom britischen Mutterhaus unabhängige Billig-Kaufhauskette Woolworth Deutschland hatte im April 2009 in Frankfurt Insolvenz angemeldet. Der Insolvenzverwalter hat nach eigenen Angaben ein neues Konzept erarbeitet, zahlreiche Filialen geschlossen und Woolworth zuletzt mit 162 Filialen und rund 4500 Mitarbeitern weitergeführt.

© sueddeutsche.de/Reuters/dpa/pak/nog - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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