General Motors: Nick Reilly:Geldeintreiber auf Europareise

Von Belgien über Großbritannien nach Polen: Der neue GM-Europachef Reilly zieht durch die Länder mit Opel-Fabriken. Im Gepäck hat er Forderungen.

Harald Schwarz

In den kommenden zwei Wochen will der US-Autokonzern General Motors (GM) über die Zukunft seiner deutschen Tochter Opel entscheiden. Vorher reist Nick Reilly, der vorübergehend als Nachfolger von Carl-Peter Forster den Chef des Europa-Geschäfts von GM gibt, durch Europa. Bei Regierungen lotet er aus, wer bereit zu welchen Staatshilfen ist.

Opel, Foto: dpa

Nick Reilly, der neue Europachef von General Motors möchte in allen europäischen Ländern mit Opel-Standorten Staatsgelder einsammeln.

(Foto: Foto: dpa)

Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung will Reilly bei den ausländischen Opel-Standorten mindestens 1,3 Milliarden Euro einsammeln; je 500 Millionen Euro sollen Großbritannien und Spanien geben, Polen 300 Millionen Euro.

Nach seinem Antrittsbesuch bei der Bundesregierung in Berlin vor acht Tagen, wo ihm bedeutet wurde, dass GM die Hauptlast der Sanierung selbst stemmen soll, war Reilly nun in England unterwegs. Probleme hatte er dort kaum zu erwarten: Die Absage von GM an den Opel-Interessenten Magna war in den Werken Luton und Ellesmere Port bejubelt worden.

Dass London GM zum Schutz dieser Fabriken Hilfen gewährt, gilt als sicher. Nach dem Abstecher in die Heimat geht die Reise des Briten in Polen weiter. Kommende Woche will er Spanien ansteuern.

Vor Großbritannien war Belgien sein Ziel gewesen. Das Werk in Antwerpen ist von der Schließung bedroht. Die Regierung bot Hilfen von 500 Millionen Euro an, darunter Bürgschaften über 300 Millionen Euro. Am kommenden Montag kann Reilly wieder zu Verhandlungen nach Belgien reisen:

Der für Industrie zuständige EU-Kommissar Günter Verheugen (SPD) lädt die Wirtschaftsminister der Opel-Staaten und die GM-Spitze zu einem Opel-Gipfel nach Brüssel. "Die Kommission ist strikt gegen jeden Subventionswettlauf", sagte er am Dienstag: "Was wir brauchen, ist eine auf rein wirtschaftlichen Kriterien fußende europäische Lösung."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: