Gekürzte Solarstromförderung:Clever und hart

Die Solar-Vergütung sinkt, bleibt aber flexibel: Bauen die Deutschen weniger Solaranlagen, sinkt die Förderung langsamer. Boomt Solar weiter, gibt es weniger Geld. Das ist gut so.

Michael Bauchmüller

Von den vielen Technologien für Ökostrom ist keine mit so großen Hoffnungen verbunden wie die Photovoltaik. Einmal, weil der Sonnenstrom selbst arme Regionen versorgen kann, in denen elektrisches Licht Luxus ist. Zum anderen, weil steigende Wirkungsgrade und sinkende Kosten der Module ihn auch dort rentabel machen könnte, wo die Sonne selten scheint - selbst in Deutschland. Und schließlich, weil ein Großteil der Patente und Produktionsstätten hierzulande liegt. Solar verspricht Wachstum.

Solarstrom, Foto: ddp

Solaranlagen könnten dafür sorgen, dass sich manche Frage zur Stromerzeugung der Zukunft ganz neu stellen könnte.

(Foto: Foto: ddp)

Insofern sind die Einschnitte, die der Bund nun bei der Förderung plant, zwar hart, aber sie sind auch clever.

Schon lange ist klar, dass die Förderung mehr als großzügig ist, gemessen an den fallenden Preisen für Module. Doch statt die Solar-Vergütung pauschal zu rasieren, soll sie flexibler werden.

Bauen die Deutschen weniger Solaranlagen auf Dächer und Brachen, sinkt die Förderung langsamer. Boomt Solar weiter, gibt es weniger Geld. Das ist angemessen und verhindert ein Fiasko wie beim Biosprit: Da wollte der Bund Steuervorteile korrigieren - und reihenweise machten Firmen pleite.

Lohnend bleibt die Förderung allemal, sie macht sich nämlich selbst überflüssig - sobald der Strom aus der Sonne konkurrenzfähig wird zu jenem aus Kraftwerken. Schon 2013 könnte es soweit sein, und es wäre ein Durchbruch. Wer die Sonne nutzen kann, es aber nicht tut, verschwendet von da an Geld. Und manche Frage zur Stromerzeugung der Zukunft stellt sich dann ganz neu.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: