Fluggesellschaften:Lufthansa darf Austrian übernehmen

Die Europäische Union gibt der Lufthansa bei der geplanten Übernahme der österreichischen Austrian Airlines vorläufig grünes Licht.

Jens Flottau

Die Europäische Kommission genehmigt die von der Lufthansa geplante Übernahme von Austrian Airlines. Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes gab am Freitag bekannt, dass sie den Kauf unter Auflagen erlauben werde. Sie habe ihre Mitarbeiter angewiesen, das formale Genehmigungsverfahren abzuschließen.

Fluggesellschaften: Die Lufthansa hat grünes Licht für die Übernahme der AUA bekommen.

Die Lufthansa hat grünes Licht für die Übernahme der AUA bekommen.

(Foto: Foto: AP)

Damit endet quasi in allerletzter Minute ein monatelanges Geschacher um Zugeständnisse. Anfang dieser Woche deutete sich bereits eine Einigung an. Nach der Darstellung von Kroes hat die Lufthansa am Freitag einen weiteren Kompromissvorschlag gemacht, auf den sich auch die EU-Kommission einlassen konnte.

Die ursprüngliche Frist für das Angebot an die Austrian-Aktionäre war am Freitag abgelaufen, die Lufthansa hatte jedoch eine einmonatige Verlängerung bei der österreichischen Übernahmekommission beantragt. Details der Einigung nannten die Beteiligten nicht. Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber begrüßte die Entscheidung.

Der Zusammenschluss sei im Interesse aller. "Es wird an uns selbst liegen, den Hebel umzulegen, damit wir diesen Schub in Geschwindigkeit und Höhe umwandeln können. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen", teilte der Vorstand der stark defizitären Austrian mit. Nach Brussels Airlines und der britischen BMI ist Austrian bereits die dritte Fluggesellschaft, die Lufthansa in diesem Jahr in den Konzern integriert.

Brussels und Austrian sollen nach dem Vorbild von Swiss International Air Lines als eigene Marken und mit eigenem Management erhalten bleiben. Alle drei neuen Tochtergesellschaften schreiben derzeit zum Teil exorbitante Verluste. Die Lufthansa will sich deswegen Branchenkreisen zufolge schnellstmöglich wieder aus dem 1999 vereinbarten Engagement bei BMI zurückziehen. Brussels, vor allem aber Austrian, müssen in den nächsten Jahren saniert werden.

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