Arbeitskampf:Arbeitsgericht untersagt Lufthansa-Streik am Dienstag

Streik bei Lufthansa - Düsseldorf

Lufthansa-Automaten in Düsseldorf: Seit Freitag streiken hier die Flugbegleiter.

(Foto: dpa)
  • Die Flugbegleiter wollen bis zum Freitag alle Flüge der Lufthansa bestreiken.

Teilerfolg in Düsseldorf

Im Tarifstreit mit den Flugbegleitern hat die Lufthansa einen Teilerfolg vor dem Arbeitsgericht in Düsseldorf errungen. Das Gericht gab dem Antrag der Fluggesellschaft auf eine einstweilige Verfügung statt und untersagte für Dienstag weitere Streikmaßnahmen am Standort Düsseldorf. Eine Sprecherin des Gerichts sagte der SZ, der Antrag der Lufthansa habe sich nur auf den Dienstag bezogen.

Eventuelle Streiks ab Mittwoch seien von der Entscheidung nicht betroffen. Die Lufthansa will den Streik des Kabinenpersonals auch für die nächsten Tage vom Düsseldorfer Arbeitsgericht verbieten lassen. Für Mittwoch hat die Lufthansa bereits 930 Flüge an den Flughäfen Frankfurt, München und Düsseldorf gestrichen. Von den Annullierungen sind insgesamt fast 100 000 Kunden betroffen, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte.

Anträge auf einstweilige Verfügungen hatte die Lufthansa bei den Arbeitsgerichten Düsseldorf und Darmstadt eingereicht, auch für die angekündigten Streik-Tage Mittwoch, Donnerstag und Freitag. Darüber soll beim Arbeitsgericht Düsseldorf am Mittwoch entschieden werden. Der Streikaufruf der Gewerkschaft Ufo war nach Ansicht von Lufthansa zu unspezifisch. In der Regel werden derartige Klagen wegen des hohen wirtschaftlichen Schadens sehr schnell entschieden.

Keine Entscheidung in Darmstadt

Im Prozess vor dem Arbeitsgericht in Darmstadt um eine einstweilige Verfügung der Lufthansa gegen den Streik der Flugbegleiter sind die Verhandlungen am späten Dienstagabend unterbrochen worden. Arbeitsrichter Rainer Lösch unterbreitete beiden Parteien den Vorschlag, sich auf ein Spitzengespräch zu verständigen. Auf diesem sollen dann Mindeststandandards für eine anschließende Schlichtung gefunden werden. "Ich meine, dass darin eine Chance liegt", sagte der Richter. Die Arbeitskämpfe sollen nach dem Vorschlag währenddessen ausgesetzt werden. Anwälte der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo sowie der Lufthansa zogen sich daraufhin zu Beratungen zurück.

Streit zwischen Lufthansa und Ufo

Der Streit zwischen der Lufthansa und der Gewerkschaft Ufo hatte sich zuvor verschärft: Bis zum angekündigten Ende zum Betriebsschluss am Freitag sollen von Mittwoch an alle Flüge bestreikt werden. Der Ausstand betreffe "die gesamte Flotte, Kurz- und Langstrecke", kündigt die Gewerkschaft Ufo an. Aufgerufen sind die Flugbegleiter an allen drei Crew-Standorten Frankfurt, München und Düsseldorf. Die Gewerkschaft reagiert damit auf die angekündigten Klagen der Lufthansa gegen den Arbeitskampf.

Der Streik der Flugbegleiter wurde am Dienstag zunächst auch nach dem nachgebesserten Lufthansa-Angebot wie geplant fortgesetzt. Es fielen 126 Interkontinentalflüge und zehn Europaverbindungen aus. Im Vergleich zum Vortag, als fast 1000 Flieger ausfielen, war das ein deutlich reduziertes Streikprogramm. Mit ähnlichen Dimensionen wie am Montag ist nun auch am Mittwoch, Donnerstag und Freitag zu rechnen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: