Firmensymbole:Was die Logos von Apple, Starbucks und Co. bedeuten

Die meisten kennen sie, doch kaum jemand weiß, wie sie entstanden sind - und was für kuriose Veränderungen sie schon hinter sich haben.

Von Vivien Timmler

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Brigham Young v Gonzaga

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Amazon, Mercedes, McDonald's: Die Logos dieser Unternehmen kennt nahezu jeder. Aber wissen Sie auch, was sie bedeuten, nur weil sie uns täglich im Alltag begegnen?

Das Nike-"Swoosh" heißt übersetzt so viel wie "Rauschen". Das Logo wurde im Jahr 1971 von der damals 28-jährigen Grafikdesign-Studentin Carolyn Davidson entworfen und symbolisiert die Flügel der griechischen Siegesgöttin Nike.

Mittlerweile ist der "Swoosh" sogar in die Fachsprache der Designbranche eingegangen: Es werden damit jene geschwungenen Linien bezeichnet, die den Eindruck von Bewegung oder Geschwindigkeit von Objekten erzeugen. Das Symbol wurde zudem so populär, dass es in den USA zeitweise die meist getragene Tätowierung war. Carolyn Davidson soll dafür ein Honorar von lediglich 35 Dollar erhalten haben.

Starbucks Corp. Coffee Stores In The German Capital

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Das Starbucks-Emblem ist wohl das bekannteste der Kaffee-Branche. Die Frau darauf ist eine "Sirene", ein weibliches Fabelwesen aus der griechischen Mythologie. Ihr wird nachgesagt, mit ihrem Körper und betörendem Gesang vorbeifahrende Segler angelockt und danach getötet zu haben. Starbucks war das offenbar egal: Das in Seattle gegründete Unternehmen sah die Sirene als ideales Motiv, um die maritime Geschichte des Kaffees und Seattles Hafen in einem Symbol zu vereinen.

Das Logo hat in seiner über 40-jährigen Geschichte einige Veränderungen durchmachen müssen. Zu Beginn war die Sirene noch mit blanken Brüsten auf dem Logo zu sehen und hielt ihre eigenen Beine in der Hand (ja, es sind Beine, keine Fische). Später verdeckten dann Haare ihre Brüste, es war aber noch ihr Bauchnabel zu sehen. Erst mit dem Börsengang des Unternehmens im Jahr 1992 wurde das Logo vollends entschärft, sprich oberhalb des Bauchnabels abgeschnitten, was ihm die Zweideutigkeit nahm.

Apple

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Deutlich leichter dürfte die Motivfindung für den Grafikdesigner Rob Janov gewesen sein. Er entwarf im Jahr 1977 das Logo für das gerade gegründete Apple-Unternehmen.

Warum dieses überhaupt Apple heißt, ist bis heute nicht offiziell bestätigt. Es gibt zwei Theorien: Die erste besagt, dass der Mitentwickler des Macintosh-Computers, Jef Raskin, eine Liebslingsapfelsorte hatte, und zwar die "McIntosh". Die habe ihn nicht nur zum Namen des Computers, sondern auch zu dem der Firma inspiriert. Theorie zwei baut darauf auf, dass Steve Jobs unmittelbar vor der Apple-Gründung Frutarier war - er ernährte sich also nur von Obst. Das Unternehmen soll damals drei Monate mit der Namensfindung in Verzug gewesen sein, sodass Jobs drohte, die Firma einfach "Apple" zu nennen, wenn nicht noch am selben Tag endlich jemand einen guten Namen vorschlagen würde. Das ist offenbar nicht geschehen - und so heißt Apple Apple.

Die Erklärung, warum das Apfel-Symbol einen "Biss" hat, ist dafür eindeutig: Der Designer wollte schlicht und einfach verhindern, dass der Apfel mit einer Kirsche verwechselt wird. Hinzu kommt ein subtiles Wortspiel: "Beißen" heißt im Englischen "to bite", was wiederum klingt wie Byte, eine Maßeinheit in der Computertechnik.

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Auch der Mercedes-Stern gilt als eines der bekanntesten Markenzeichen der Welt. Seine drei Zacken symbolisieren die Motorisierung zu Lande, zu Wasser und in der Luft und damit Daimlers Bemühungen, Motoren für Autos, Schiffe und Flugzeuge zu bauen.

Während er früher als klappbare Kühlerfigur auf der Motorhaube fast aller Mercedes-Modelle stand, ist dies heute nur noch bei einigen wenigen Limousinen und Kombis der Fall, unter anderem, weil die Figur häufig abgebrochen wurde. Nicht immer war aber reiner Vandalismus die Motivation dahinter: Der Mercedes galt früher als Symbol des Establishments und wurde in der Punk-Subkultur getragen.

Views Of Frankfurt's Financial District As German Economy Boosted By Domestic Demand

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Deutlich mehr als Nike mit 35 Dollar soll sich die Deutsche Bank ihr Logo kosten lassen haben, nämlich 100 000 Mark. Die sollen 1974 an den Stuttgarter Kommunikationsdesigner Anton Stankowski dafür gegangen sein, dass er "fünf Striche" gezeichnet habe, wie sich damals die "Bild"-Zeitung empörte. Zwei Jahre soll Stankowski jedoch an dem Logo gearbeitet haben.

Das Quadrat steht für Sicherheit, der Schrägstrich für eine dynamische Entwicklung nach oben. Das Logo ist somit eine Eins-zu-Eins-Illustration eines der Mottos der Bank, das da heißt "Wachstum in einem stabilen Umfeld".

Twitter - 2. Quartal

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Wachstum strebt auch das Netzwerk Twitter an, jedoch in Deutschland mit noch immer mäßigem Erfolg. Am Vogel-Logo dürfte das nicht liegen, denn es steht für: Verbreitung. Schließlich kommunizieren Vögel zwitschernd und "zwitschern" ist in der Umgangssprache ein anderer Ausdruck für "weitersagen".

Trotz seiner vergleichsweise noch recht jungen Geschichte - Twitter gibt es seit gerade einmal zehn Jahren - hat das Logo schon einige Veränderungen durchgemacht. Die wohl größte: Seit 2012 fliegt das blaue Vögelchen nicht mehr waagerecht, sondern steigt nach rechts oben auf - eine weitere Metapher für die Wachstumsziele des Unternehmens.

Bürgermeister in den USA kämpfen um Amazon.

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Mit Reichweitenproblemen müssen sich die Manager von Amazon hingegen nicht auseinandersetzen. Das Unternehmen ist eines der größten Internet-Unternehmens der Welt - und wäre das ohne ein einprägsames Logo wohl kaum geworden.

Das Geheimnis versteckt sich aber nicht in dem schwarzen Amazon-Schriftzug, sondern im gelben Pfeil darunter: Dieser zeigt von dem Buchstaben "a" auf den Buchstaben "z", soll heißen: Amazon hat alles im Angebot, und zwar von A bis Z. Denn was auf Amazon nicht existiert, das gibt es auch nicht zu kaufen - so zumindest der Anspruch.

Google

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Auch Alphabet-Vorgänger Google hat einen einfachen Schriftzug zum Unternehmens-Logo gemacht. Als farbliche Grundlage verwendete die Stanford-Professorin Ruth Kedar, die es designte, den Regenbogen. Bei den ersten drei Buchstaben setzte sie die Farbfolge von Blau über Rot zu Gelb konsequent um, doch dann schob sie ein grünes anstatt einem gelben "L" ein. Diese "unerwartete Änderung" soll zum Ausdruck bringen, dass man bei Google mit allem rechnen müsse - und dass das Unternehmen nicht nach den Regeln spiele.

Island wird McDonald's-frei: Rohstoffe zu teuer

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Auch McDonald's hat den Namen des Unternehmens vielerorts noch immer in den Schriftzug integriert, das "goldene M" funktioniert als Erkennungsmerkmal aber längst auch alleine. Dabei sollte es ursprünglich gar kein "M" sein: Jede Filiale des Burger-Schnellrestaurants war in den 1960er Jahren gleich aufgebaut - inklusive zweier großer gelbgoldener Bögen vor dem Eingang.

Die Idee, jene Eingangsbögen zum Logo zu machen, ist den beiden Gründern angeblich erst gekommen, als sie diese erstmals aus einem anderen Blickwinkel betrachteten und plötzlich durch Zufall als "M" erkannten. 1962 gaben sie schließlich beim Ingenieur und Designer Jim Schindler die Weiterverarbeitung zu jenem Logo in Auftrag, das bis heute nicht wesentlich verändert wurde.

Pizza Hut In Africa

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Nicht nur über das Logo, sondern auch über den Namen der Fastfood-Kette "Pizza Hut" herrscht in Deutschland seit jeher Verwirrung. Fand das amerikanische Unternehmen wirklich das deutsche Wort für diese Kopfbedeckung so toll?

Leider nein: Genau wie bei McDonald's ist auch bei Pizza Hut die Architektur der Filialen der Ursprung des Symbols. Es soll nämlich keinen Hut, sondern das Dach einer Hütte darstellen - denn "Hütte" bedeutet auf Englisch "Hut".

Bei dem Unternehmen weiß man mittlerweile, dass in Deutschland viele Menschen glauben, das Logo stelle ein Hut dar. Um es zu verändern müsse jedoch viel zu viel Geld aufgewendet werden, da auch die Dächer der Filialen, die Verpackungen und vieles weitere geändert werden müsse, hieß es vor Jahren in einer Mitteilung. Und sowieso ist ein verwirrender Name, der im Gespräch bleibt, nicht der schlechteste Marketing-Trick.

© SZ.de/vit/mahu/jasch
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