Fed:Deutsche Bank fällt wieder bei US-Stresstest durch

  • Die Aufseher zweifeln am Risikomanagement der US-Tochter der Deutschen Bank.
  • Bei den Stresstests geht es für die Banken um Milliarden. Von ihnen hängen Höhe von Dividendenzahlungen, Aktienrückkaufprogramme, Zukäufe und andere Investments ab.
  • Auch die US-Sparte der spanischen Großbank Santander bestand nicht und scheiterte damit das dritte Jahr hintereinander.

Die US-Tochter der Deutschen Bank ist erneut beim jährlichen Stresstest der amerikanischen Notenbank durchgefallen. Die eingereichten Kapitalpläne seien abgelehnt worden, teilte die Federal Reserve nach der zweiten Testrunde mit. Die Aufseher zweifeln nicht an der Finanzausstattung des Instituts sondern am Risikomanagement. Die Bank fiel damit zum zweiten Mal in Folge durch. Die Aufseher beanstanden den Kapitalplan zum einen wegen substanzieller Schwächen. Der zweite Grund: Die Bank habe unzureichende Fortschritte darin gemacht, diese Schwächen auszumerzen. Wegen des Nichtbestehens darf die US-Tochter keine Gewinne an die Mutter abführen.

Die Stresstests wurden 2009 eingeführt und sollen sicherstellen, dass sich eine schwere Finanzkrise wie nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers vor mehr als sieben Jahren nicht wiederholt.Trotz des Durchfallens hätte sich die Deutsche Bank aber verbessert, betonte ein Fed-Vertreter. In den vergangenen Jahren hatten immer wieder auch andere Banken Probleme bei den Prüfungen. Bei den Stresstests geht es für die Banken um Milliarden. Von ihnen hängen unter anderem die Höhe von Dividendenzahlungen, Aktienrückkaufprogramme, Zukäufe und andere Investments ab.

Santander scheiterte ebenfalls

Auch die US-Sparte der spanischen Großbank Santander bestand nicht und scheiterte damit das dritte Jahr hintereinander. Das US-Institut Morgan Stanley wurde nur unter Vorbehalt durchgewunken. Die anderen 30 geprüften Großbanken erhielten gänzlich grünes Licht. Eine erste Testrunde zur Kapitalausstattung hatten alle Banken bestanden. Dabei ging es zunächst darum, ob die Kapitalpolster der Banken dick genug sind für einen Krisenfall. Alle 33 Banken hatten diese Prüfung gemeistert. Bei den umfassenderen Tests, deren Ergebnisse nun folgten, wurden auch die internen Kontrollen und das Risikomanagement unter die Lupe genommen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: