Fastfood-Kette:Burger King will mit Börsengang zu McDonald's aufschließen

Neue Kaffeetheken, mehr Salate und vor allem eine bessere Wachstumsstrategie: McDonald's, der große Rivale, hat Burger King inzwischen klar abgehängt. Jetzt will die weltweit zweitgrößte Fastfood-Kette wieder zurück an die Börse - und sich dort Geld für die Expansion beschaffen. An dem Milliarden-Deal ist auch ein in Deutschland bekannter Investor beteiligt.

Das Fleisch für die Burger wird auf offener Flamme gegrillt. Die Zielgruppe: männlich, jung, ledig. Die weltweit zweitgrößte Hamburger-Kette Burger King hat sich auf dem Markt klar positioniert. Sie will nicht jedem gefallen, sondern vor allem den klassischen Fastfood-Kunden bedienen, der den Geschmack von gebratenem Fleisch schätzt.

Marktführer und Hauptkonkurrent McDonald's hat sich anders entschieden: Die Restaurants wurden umgebaut, Kaffeetheken eingeführt, mehr Salate und vermeintlich gesündere Speisen ins Angebot aufgenommen, sogar das traditionelle Rot im McDonald's Logo soll langfristig durch das besser in den Zeitgeist passende Grün ersetzt werden.

Offenbar war die Strategie von McDonald's erfolgreich, denn der große Rivale hat Burger King in den vergangenen Jahren klar abgehängt. 2011 fiel Burger King laut dem Marktforschungsinstitut Technomic beim Umsatz im US-Markt sogar hinter den Konkurrenten Wendy's zurück.

Doch jetzt will das Unternehmen gegensteuern: Zum einen kündigte Burger King an diesem Montag eine Umstellung seiner Menüs an. Das Angebot an kalorienarmen, gesünderen Speisen soll erweitert werden. Zehn neue Gerichte soll es geben, vor allem Salate und frisch zubereitete Fruchsäfte. Burger King beugt sich also dem allgemeinen Trend - wie zuvor auch Konkurrent McDonald's.

Aber auch strategisch soll sich etwas ändern. Nach mehr als einem Jahr kehrt Burger King an die Börse zurück - und hofft, sich damit einen weiteren Expansionskurs finanzieren zu können. "Wir glauben, dass es die richtige Zeit für Burger King ist, an die US-Börse zurückzukehren", sagte Finanzchef Daniel Schwartz. Damit werde die Marke für langfristiges Wachstum positioniert.

Karstadt-Besitzer ist am Milliarden-Deal beteiligt

Es ist die Folge eines Milliardendeals, an dem auch der Karstadt-Besitzer Nicolas Berggruen beteiligt ist. Burger King geht mit der in Großbritannien angesiedelten Investmentfirma Justice zusammen, die Berggruen einst mitgegründet hat. Justice Holdings habe sich in den vergangenen 14 Monaten viele verschiedene Unternehmen angesehen, doch Burger King habe sich als "einzigartiger internationaler Anbieter in der wachsenden Fastfood-Restaurant-Branche ausgezeichnet", sagte Berggruen. Die Rückkehr an die Börse werde die Aufmerksamkeit für Burger King erhöhen.

Die Rückkehr an die Börse soll nach Angaben von Burger King und Justice Holdings folgendermaßen funktionieren: Der alleinige Besitzer von Burger King, der Investor 3G Capital, gibt 29 Prozent seiner Anteile an Justice ab und bekommt dafür 1,4 Milliarden Dollar (etwa 1,1 Milliarden Euro). So entsteht der Konzern Burger King Worldwide, der seinen Hauptsitz von Florida in das US-Steuerparadies Delaware verlagert und dessen Papiere an der Börse in New York gehandelt werden sollen. Justice, ein börsennotiertes Unternehmen, verlässt dafür die Börse in London.

3G Capital hatte Burger King erst im Oktober 2010 für vier Milliarden Dollar erworben und anschließend von der Börse genommen. Mit dem Verkauf der Anteile an Justice wird das Unternehmen nun mit insgesamt 4,8 Milliarden Dollar bewertet - ein gutes Geschäft für 3G. Bis Juli soll der Deal abgeschlossen sein.

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