Familienunternehmen:Krombacher baut Spitzenposition aus

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Trotz eines eher durchwachsenen Sommers hat Krombacher im Jahr 2004 einen neuen Umsatzrekord erzielt. Die Brauerei profitierte dabei von den Neueinführungen der vergangenen Jahre.

Gegen den Branchentrend habe das Familienunternehmen den Umsatz um 1,1 Prozent auf 521,5 Millionen Euro gesteigert, berichtete Geschäftsführer Hans-Jürgen Grabias am Dienstag in Düsseldorf.

Neuer Trend, auf den inzwischen auch Krombacher aufgesprungen ist: Milde Biere. (Foto: Foto: dpa)

Im laufenden Jahr sollen Neueinführungen wie "Krombacher Extra Mild" sogar für ein Wachstum von zwei bis drei Prozent sorgen. Trotz der durch die Maut gestiegenen Kosten will Krombacher die Preise zumindest bis zum Sommer stabil halten.

Nach eigenen Angaben konnte Krombacher den Vorsprung vor den Konkurrenten Bitburger und Warsteiner ausbauen. Krombacher Pils hat inzwischen einen Marktanteil von 8,9 Prozent. Angestrebt werde mittelfristig ein zweistelliger Marktanteil, sagte Grabias.

Keine Angaben zum Gewinn

Wertmäßig hat das Premium-Pils diesen Anteil nach den Worten des Managers mit 10,7 Prozent bereits erreicht. Zum Gewinn macht das Familienunternehmen traditionell keine Angaben.

Allerdings war es nicht das klassische Pils, das der Brauerei aus dem siegerländischen Kreuztal-Krombach im vergangenen Jahr das Wachstum bescherte, sondern die Neueinführungen der vergangenen Jahre wie Krombacher Alkoholfrei, Krombacher Radler und das Bier-Cola-Mix Cab, die zweistellige Zuwachsraten erreichten.

Krombacher Pils musste dagegen wegen des Absatzeinbruchs bei Dosen und Einwegflaschen sogar leichte Absatzeinbußen hinnehmen. Die Flaute im Gastgewerbe hat die Brauerei beim Verkauf von Fassbier (minus 0,6 Prozent auf 808.000 Hektoliter) zu spüren bekommen - obwohl 1400 neue Abnehmer in der Gastronomie gewonnen wurden.

Oettinger nach Hektolitern vorne

Beim Absatz nach Menge wurde Krombacher im vergangenen Jahr allerdings von dem bayerischen Billig-Anbieter Oettinger abgelöst. Während Krombacher 5,518 Millionen Hektoliter absetzte, brachte Oettinger 6,4 Millionen Hektoliter unters Volk.

Auch im laufenden Jahr will das Unternehmen mit Neueinführungen weitere Marktanteile gewinnen. So präsentierte die Brauerei am Dienstag in Düsseldorf, ihr neues "Krombacher Extra Mild", trendgerecht verpackt in eine 0,33 Liter Weißglasflasche.

Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, will Krombacher in diesem Jahr rund 53 Millionen Euro in neue Abfüll-und Lagerhallen investieren. Noch höher fällt mit rund 70 Millionen Euro der Werbe-Etat aus.

Sponsoring im Sport

Für Marketing-Maßnahmen, die auch in Zukunft oft mit Sponsoring-Aktivitäten im Sport einhergehen (Formel Eins, Fußball-Champions League, Eishockey, Handball), sind 2005 rund 60 (im Vorjahr 55) Millionen Euro reserviert.

Weitere zehn Millionen Euro setzt die Brauerei ein, um den Absatz für das neue Produkt Krombacher Extra Mild anzukurbeln. Von dieser Marke will Krombacher bereits in diesem Jahr mehr als 100.000 Hektoliter absetzen.

Markenpflege

Das Unternehmen investiert damit deutlich mehr als 10 Prozent seines Umsatzes in die Markenpflege. Das geht bis zum Bierkasten. So will der Konzern in diesem Jahr insgesamt 10 Millionen Bierkästen gegen neu gestaltete, werbewirksamere Modelle austauschen. Preis der Imageaktion: 50 Millionen Euro.

Krombacher will auch künftig vornehmlich aus eigener Kraft wachsen. "Bevor wir eine Akquisition wagen, muss sich der Markt bereinigen. Denn strategische Preise, wie sie derzeit verlangt werden, zahlen wir nicht", betonte Grabias.

Die Konsolidierung des Biermarktes wird nach seiner Einschätzung jedoch noch zwei bis drei Jahre dauern.

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