Ex-Vorsitzende der Grünen:Simone Peter wird Lobbyistin

Bis Januar war Simone Peter Chefin der Grünen.

Bis Januar war Simone Peter Chefin der Grünen.

(Foto: dpa)
  • Als Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie widmet sich Simone Peter ihren Lieblingsthemen Energiewende und Klimaschutz.
  • Im Nachhinein wirkt die Zeit an der Spitze der Grünen nun zunehmend wie eine Exkursion auf fremdes Terrain.

Von Michael Bauchmüller

Simone Peter bleibt an der grünen Spitze - nur ganz anders als bis vor kurzem. Am Mittwoch wählte der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) die einstige Grünen-Parteichefin einstimmig zur neuen Präsidentin. Da kann sie sich weiter ihren Lieblingsthemen Energiewende und Klimaschutz widmen - nur eben fortan als Lobbyistin.

Erst im Januar hatte die Parteilinke Peter den Chefposten bei den Grünen geräumt, ihre Chancen auf Wiederwahl galten da schon als begrenzt. Nun folgt sie auf Fritz Brickwedde, der den Ökoenergie-Verband seit 2013 geführt hatte. Der BEE ist der Dachverband der Branche, alle großen Ökostrom-Verbände sind hier Mitglied.

Politische Erfahrungen dürften nützlich sein

Für die Saarländerin Peter schließt sich damit ein Kreis. Seit jeher galt der Energiepolitik ihr größtes Interesse, von 2001 bis 2004 arbeitete sie bei der Sonnenstrom-Vereinigung Eurosolar, unter anderem als Chefredakteurin der Zeitschrift Solarzeitalter. Danach war sie am Aufbau der Agentur für erneuerbare Energien in Berlin beteiligt, die sie bis 2006 leitete. Als 2009 im Saarland die erste Jamaika-Koalition entstand, wurde die promovierte Biologin Ministerin für Umwelt, Energie und Verkehr. Im Nachhinein wirkt die Zeit an der Spitze der Grünen nun zunehmend wie eine Exkursion auf fremdes Terrain.

Die politischen Erfahrungen aus dieser Zeit dürften ihr allerdings in der neuen Funktion zu Gute kommen. Seit jeher muss der BEE die unterschiedlichsten Interessen unter einen Hut bekommen: Solarfirmen haben andere Vorstellungen als die Betreiber von Windparks oder Biogas-Anlagen. "In den nächsten Jahren wird es darum gehen, alle Kräfte zu bündeln", sagt auch Peter. Die Erneuerbaren bräuchten eine starke Vertretung. "Weder die Erderwärmung noch der internationale Wettbewerb warten auf uns."

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