Beginn der Anleihekäufe
Die Europäische Zentralbank (EZB) will von Montag an Staatsanleihen im großen Stil aufkaufen, um das Risiko einer Deflation abzuwenden. Die EZB werde am 9. März mit dem Ankauf von Anleihen beginnen, sagte EZB-Präsident Mario Draghi im Anschluss an die EZB-Ratssitzung.
Draghi hatte Ende Januar angekündigt, dass die EZB von März 2015 bis September 2016 jeden Monat Staatsanleihen und andere Wertpapiere im Wert von je 60 Milliarden Euro kaufen werde.
EZB-Anleihekäufe:Der 1.140.000.000.000-Euro-Plan
Nach Monaten der Spekulation ist es offiziell: Für mehr als eine Billion Euro will EZB-Chef Draghi Wertpapiere kaufen, um Deflation und Wachstumsschwäche zu bekämpfen. Für den Fall, dass das nicht klappt, hält er sich ein Hintertürchen offen.
Mittel für Aufschwung und Inflation
Insgesamt beläuft sich das Volumen auf 1,14 Billionen Euro. Es sollen vor allem Staatsanleihen von Euro-Ländern aufgekauft werden. Bereits im Herbst hatte die EZB mit dem Erwerb von Hypothekenpapieren und Pfandbriefen begonnen.
Mit dem umfassenden Ankaufprogramm soll die Wirtschaft angekurbelt und letztlich die stockende Kreditvergabe belebt werden. Mit der Geldschwemme nach dem Vorbild der US-Notenbank Fed will Draghi verhindern, dass die Wirtschaft in eine Deflation abrutscht - eine gefährliche Abwärtsspirale aus fallenden Preisen und nachlassenden Investitionen.
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatte das Programm von Anfang an mit Skepsis begleitet. Er sieht derzeit keine Deflationsgefahr und deshalb auch keine Notwendigkeit zum Handeln.