Europa in der Krise:Rettet China den Euro?

China verfügt über enorme Geldreserven - und unterstützt mittlerweile zahlreiche Länder in Europa. Etwa durch den Kauf von Staatsanleihen oder durch Investitionen. Erst am Wochenende versprach Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao Ungarn erhebliche finanzielle Unterstützung. Was China in Europa tut - ein Überblick.

12 Bilder

Wen Jiabao, Viktor Orban

Quelle: AP

1 / 12

China verfügt über enorme Geldreserven - und unterstützt mittlerweile zahlreiche Länder in Europa. Etwa durch den Kauf von Staatsanleihen oder durch Investitionen. Erst am Wochenende versprach Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao Ungarn erhebliche finanzielle Unterstützung. Was China in Europa tut - ein Überblick.

Den Ungarn hat China den Kauf von Staatsanleihen zugesichert. Im Bild: Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao mit seinem ungarischen Amtskollegen Viktor Orbán. Die Chinesen setzen auch auf gemeinsame Investitionen: Dafür stellt die chinesische Staatsbank für Entwicklung Ungarn einen Sonderkredit in Höhe von einer Milliarde Euro zur Verfügung. Das chinesisch-ungarische Außenhandelsvolumen soll sich bis 2015 auf 20 Milliarden Dollar verdoppeln.

Streik in Griechenland

Quelle: dpa

2 / 12

Auch die Griechen hat China durch den Kauf von Staatsanleihen gestützt - und Ministerpräsident Wen hat angekündigt, weiterhin in den Euro zu investieren. In Griechenland verfolgt China aber auch strategische Ziele: Für die chinesische Exportwirtschaft sollen griechische Häfen zur Drehscheibe werden. Dafür hat der Staatskonzern Cosco beispielsweise schon Containerterminals im Hafen Piräus (im Bild) angemietet und ausgebaut.

Ratingagentur S&P senkt auch Bewertung für Spanien

Quelle: dpa

3 / 12

Spanien hat ebenfalls von China profitiert: An die chinesische Devisenverwaltung verkauften die Spanier Staatsanleihen im Wert von rund 5,5 Milliarden Euro. Insgesamt soll China bereits 43 Milliarden Euro in spanische Schuldtitel investiert haben.

Rückseiten portugiesischer Euro-Münzen

Quelle: AP

4 / 12

In Portugal hat die staatliche Devisenverwaltung Chinas Staatsanleihen im Wert von knapp vier Milliarden Euro gekauft.

-

Quelle: AFP

5 / 12

Bulgarischer Wein für China: Die chinesische Firma Sino French Venture Dynasty Winery möchte in Bulgarien Weinberge pachten oder kaufen - der Wein soll ausschließlich nach China exportiert werden. Und die chinesische Tianjin-State-Farms-Agribusiness-Gruppe soll in Bulgarien bis zu 10.000 Hektar Land kaufen wollen, um exklusiv für China Getreide und Futterpflanzen anzubauen. Außerdem soll in Bulgarien ein Industriepark für chinesische Hightech-Konzerne entstehen.

A view of an empty section of the A2 highway constructed by Chinese builder COVEC near the town of Lyszkowice

Quelle: REUTERS

6 / 12

Um seine Fernstraßen für die Fußball-EM im kommenden Jahr zu modernisieren, hatte Polen auf chinesische Hilfe gesetzt: Der Staatskonzern Covec, China Overseas Engineering Group, sollte zwei Autobahnteilstücke zwischen Warschau und Lodz bauen. (Im Bild: Blick auf einen Bauabschnitt in der Nähe der Stadt Lyszkowice.) Allerdings ruhen die Arbeiten seit Anfang Mai - Polens Autobahndirektion hat Covec den Millionenauftrag mittlerweile entzogen.

-

Quelle: AP

7 / 12

In Kroatien investiert China kräftig in die Infrastruktur: Der Flughafen in der Hauptstadt Zagreb wird modernisiert - China kümmert sich um Bau und Finanzierung eines Terminals. Mit chinesischem Geld finanziert werden auch die Erweiterung des Hafens in Ploce und der Bau der Eisenbahnlinie Rijeka-Zagreb-Botovo. Im Bild: der Markusplatz in Zagreb.

A church and stands on a hill above the town of Vik, Iceland

Quelle: REUTERS

8 / 12

Island profitierte von einem Währungstausch - China tauschte stabile Renminbi im Wert von 500 Millionen Dollar gegen die schwache isländische Krone. Auch die Infrastruktur in Island hat China im Visier: Geplant ist der Bau eines Tiefwasserhafens und der Flughafen Keflavik soll zu einem Verkehrsknotenpunkt ausgebaut werden.

Li Shufu

Quelle: AP

9 / 12

In der schwedischen Autoindustrie haben die Chinesen ebenfalls zugeschlagen: Das staatsnahe Unternehmen Geely hat den Autobauer Volvo übernommen. Im Bild: Geelys Vorstandsvorsitzender Li Shu Fu in Göteborg.

MOON ILLUMINATES BELGRADE

Quelle: REUTERS

10 / 12

Mit Serbien hat China eine strategische Kooperation vereinbart - und dieses Abkommen wollen beide Staaten durch einen symbolischen Bau besiegeln: Die "Brücke der serbisch-chinesischen Freundschaft" über die Donau bauen chinesische Unternehmen zusammen mit serbischen Juniorpartnern. Auch für den Bau eines Kraftwerks in Kostolac haben chinesische Firmen den Zuschlag erhalten. Im Bild: die Hauptstadt Belgrad.

View Of London From The Monument To The Great Fire Of London

Quelle: Getty Images

11 / 12

In London (im Bild Skyline mit Swiss-Re-Tower) hat der Staatsfonds China Investment Corporation sich in einen Immobilienkomplex eingekauft. Bereits 2005 hatte der Autobauer Nanjing MG Rover übernommen.

A general view shows the straits of Messina and island of Sicily in the background, as seen from the small fishing village of Cannitello

Quelle: Tony Gentile/Reuters

12 / 12

Die Autokonzerne Chery und Taihe wollen auf Sizilien (im Bild die Meerenge von Messina) Fertigungsstätten errichten. Den Hafen in Neapel baut der chinesische Staatskonzern Cosco aus.

© sueddeutsche.de/lom/hgn
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: