Europa:Hoffnung für Griechenland

Die griechische Wirtschaft hat in den vergangenen Jahren sehr gelitten. Es ging deutlich nach unten. Doch im Sommer gab es nun ein Plus von o,5 Prozent. Es ist ein Hoffnungsschimmer, Ökonomen sind positiv gestimmt, aber auch zurecht?

Die griechische Wirtschaft hat im Sommer spürbar zugelegt. Von Juli bis September erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,5 Prozent zum Vorquartal, wie das nationale Statistikamt Elstat am Montag mitteilte. Damit steigen nach Ansicht von Ökonomen die Chancen, dass Griechenlands Wirtschaft 2016 doch noch ein kleines Wachstum schafft. "Es könnte zum Jahresende ein leichtes Plus geben", sagte Berenberg-Experte Carsten Hesse. Dies wäre dann binnen neun Jahren erst das zweite Mal. Eurobank-Chefvolkswirt Platon Monokroussos hält ein Wachstum von 0,1 Prozent für möglich. "Wir erwarten, dass das vierte Quartal auch positiv bleiben wird." Die EU-Kommission geht nach ihrer bisherigen Schätzung noch davon aus, dass das griechische BIP 2016 um 0,3 Prozent schrumpfen wird und damit das zweite Jahr in Folge. Dies war auch Anfang Oktober noch die Prognose der Regierung in Athen. Vor kurzem sagte Ministerpräsident Alexis Tsipras aber, er sei sich fast sicher, dass es 2016 zu einem kleinem Plus reichen werde.

Von 2008 bis 2013 war das Bruttoinlandsprodukt Jahr für Jahr gesunken und nur 2014 leicht gestiegen. Griechenland hängt weiter am Finanztropf seiner Euro-Partner. Das aktuelle Hilfspaket läuft bis 2018 und sichert dem Land bis zu 86 Milliarden Euro Kredite zu, als Gegenleistung für Reformen. Anfang dieses Jahres war die Wirtschaft noch kräftig geschrumpft, im Frühjahr ging es dann um 0,3 Prozent nach oben und im Sommer sogar stärker als im gesamten Euro-Raum. In der Währungsunion legte die Wirtschaft im Schnitt nur um 0,3 Prozent zu. Für Ökonom Nikos Magginas von der National Bank zeigen die Daten, dass die griechische Wirtschaft nicht nur vom Tourismus profitiere, sondern auch von der gesamten Inlandsnachfrage.

Auch eine bessere Liquiditätslage der Firmen sorge für Schwung. "Es sieht wieder etwas besser aus", sagte auch Berenberg-Fachmann Hesse. Denn zuletzt habe es gute Nachrichten vom Einzelhandel und der Industrieproduktion gegeben. Details zu den BIP-Zahlen veröffentlichen die Statistiker Ende November.

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