Die EU-Kommission will den US-amerikanischen Software-Giganten Microsoft laut einem Zeitungsbericht wegen seiner Monopolpolitik im Zusammenhang mit dem Windows-Betriebssystem mit einem Bußgeld in Höhe von 200 Millionen Euro belegen. Das berichtete die Tageszeitung Die Welt unter Berufung auf Kommissionskreise. Zudem seien Auflagen in Bezug auf die Programme geplant, die mit dem Betriebssystem Windows ausgeliefert werden.
Server-Software zu eng mit Windows verknüpft
Laut Welt werden nächsten Montag (22. März) in Brüssel die Wettbewerbsexperten der EU-Mitgliedsstaaten zusammenkommen, um den Beschluss zu bestätigen. Offiziell wolle die EU-Kommission ihre Entscheidung am 24. März bekannt geben. Die Behörde wirft dem Software-Konzern vor, seine marktbeherrschende Stellung bei den Betriebssystemen auch auf den Markt der Server-Software ausgeweitet zu haben. Zudem sei der Windows Media Player von Microsoft zu eng mit dem Betriebssystem Windows verknüpft. Das Wettbewerbsverfahren der EU gegen Microsoft läuft bereits seit fünf Jahren.
Neben der dreistelligen Millionen-Buße, die Brüssel verhängen wolle, dürfte die Kommission Microsoft auch mit Auflagen belegen, schrieb das Blatt. So solle die Firma verpflichtet werden, eine abgespeckte Windows-Version ohne den Media Player anzubieten. Eine Koppelung zwischen Media Player und Betriebssystem Windows sei nach Ansicht der Kommission bedenklich und deshalb sei mehr Wettbewerb nötig.
Auch in den USA war das Unternehmen wegen seiner marktbeherrschenden Stellung verklagt worden. Dieses Verfahren, in dessen Verlauf sogar die Aufspaltung Microsofts drohte, war nach mehreren Jahren Rechtsstreit vergleichsweise unspektakulär und ohne Geldbuße beigelegt worden. Ein Gericht hatte das Unternehmen verpflichtet, seinen Kunden mehr Spielraum bei der Verwendung von Konkurrenz-Produkten zu verschaffen.